Haihaltung: Aquazoo wartet ab
Zoodirektor schreibt von „Rundum-Sorglospaket“ für die Tiere.
Nach der massiven Kritik von mehreren Meeresbiologen an der Haihaltung im Aquazoo lässt Zoodirektor Jochen Reiter die Zukunft der Haie im Haus offen. „Wir warten erst einmal ab, was die Untersuchungen der Tierärztlichen Hochschule Hannover ergeben.“ Dort wird zurzeit untersucht, woran einer der beiden Schwarzspitzenriffhaie im Aquazoo gestorben ist.
Experten wie Friederike Kremer-Obrock (Sharkprojekt Germany) und Robert Lehmann (früher Abteilungsleiter im Ozeaneum Stralsund) beobachten bei dieser Art eine hohe Sterblichkeit in Gefangenschaft und sprechen von Tierquälerei. Zudem halten sie das Aquarium für verhältnismäßig klein. Reiter entgegnet nun: „Tiere wandern, schwimmen weit, tauchen tief, weil sie schlichtweg auf der Suche nach Nahrung und Geschlechtspartnern sind. In der Zootierhaltung herrscht ein Rundum-Sorglospaket aus bestem, ausgesuchtem Futter und ständiger tiermedizinischer Überwachung.“
Auch die Einschätzung der Meeresbiologen, dass Schwarzspitzenriffhaie zu den Haien zählen, die immer in Bewegung bleiben müssen, um atmen zu können, teilt Reiter nicht. Es „ist strittig, dass sie zu den klassisch-pelagischen Hai-Arten zählen, die immer weite Strecken zurücklegen.“