Düsseldorf-Hassels Hannelore Kraft besucht Muster-Projekt in Hassels

Das Programm „Kein Kind zurücklassen“ soll Jugendliche unterstützen und Familien stärken.

Foto: Lepke

Düsseldorf. Auf dem Platz vor dem Bürgerhaus haben sich am Mittwoch Vormittag viele Menschen versammelt. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Oberbürgermeister Thomas Geisel, weitere Vertreter der Stadt, Repräsentanten der Sozialeinrichtungen. Daneben drei schwarz gekleidete Männer. Auf ihren T-Shirts die Aufschrift „Security“. Doch sie sind nicht wegen des Besuchs der Ministerpräsidentin hier. Im Auftrag der Hausverwaltung der dortigen Wohnhäuser drehen sie seit Januar täglich Kontrollrunden im Viertel. Man merkt: Hassels ist ein Stadtteil, den man offiziell als „sozial belastet“ bezeichnet.

Mit dem Projekt „Kein Kind zurücklassen!“ soll in verschiedenen Städten in NRW ein Netzwerk geschaffen werden, das Familien und Jugendliche in solchen Vierteln auffängt und ihnen in schwierigen Situationen Hilfestellung gibt. Nun machte sich Kraft selbst ein Bild von den Einrichtungen, die diese Hilfe in Hassels leisten sollen.

„In Hassels ist der Anteil an Kindern und Jugendlichen etwa doppelt so groß wie im Rest von Düsseldorf. Daher muss es hier auch mehr Anlaufstellen geben“, sagt Julia Kremer vom Z4, der Jugendeinrichtung in Hassels. Dort gibt es den offenen Jugendtreff, bei dem junge Menschen zum Billard und Konsole spielen, zum Kickern oder zum Sport vorbei kommen.

Für Jugendliche und Familien mit Migrationshintergrund, immerhin etwa 85 Prozent der Hasseler, gibt es außerdem Beratungsstellen im Bürgerzentrum Ernst-Lange-Haus. Angeboten werden Sprach- und Kreativkurse, Aktionen an den Wochenenden und Beratung, zum Beispiel zu Themen wie Gesundheit, der Wohnung oder der Arbeitssuche. Zusätzlich wurde dort der Jugendmigrationsdienst eingerichtet, wo Jugendliche Hilfe bei Einwanderungsfragen aber auch bei alltäglichen Problemen in der Schule oder zu Hause finden.

Und auch für die Kleinsten ist in Hassels gesorgt. Im Familienzentrum „In der Donk“ finden sich eine Kindertagesstätte, eine Bücherei für Kinder sowie Mittags- und Hausaufgabenbetreuung für Grundschüler. Neu ist in der dortigen Kita, die Eingangsuntersuchung. Dabei wird bei jedem Kind schon bei Eintritt in die Kita der Gesundheits- und Entwicklungszustand untersucht, so dass schon frühzeitig Schwächen herausgefunden und Fördermaßnahmen ergriffen werden können. Damit wirklich kein Kind zurückgelassen wird.