Hartz IV: Weniger Arbeitslose, aber mehr Sozialgeld-Bezieher

4200 Personen benötigen laut Arge-Bilanz 2006 trotz Arbeitsplatz Hilfen. Gut sieht es bei Jugendlichen aus.

Düsseldorf. Die Jahresbilanz 2006 der Arge (Arbeitsgemeinschaft aus Stadt und Agentur für Arbeit) fällt durchwachsen aus. Problematisch ist vor allem, dass die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen nach dem SGB II zwar im Vergleich zum Jahr 2005 um über sechs Prozent sank, die Zahl der Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften aber nur um weniger als ein Prozent. Und: Die Kopfzahl der Hartz-IV-Empfänger ist sogar - trotz der massiven Belebung des Arbeitsmarktes - um etwa fünf Prozent gestiegen (auf 58 934).

Arge-Geschäftsführer Peter Lorch erklärte diese Diskrepanz im Sozialausschuss so: "Aufgrund der guten Konjunktur sind zwar immer mehr Menschen erwerbstätig, die Einkommen aus dieser Arbeit aber reichen oft nicht aus, um den Lebensunterhalt für sich und die Familie zu bestreiten." Derzeit liege diese Konstellation bei rund 4200 Düsseldorfern vor.

Immerhin hat der Trend sich seit September 2006 gedreht, von da an sank die Zahl der hilfebedürftigen Menschen. Lorch führt dies nicht zuletzt auf die erfolgreiche Integrationsarbeit der - personell aufgestockten - Arge zurück. Seine Zahlen belegen das: So wuchs die Zahl der Vermittlungen in Erwerbstätigkeit um stattliche 80 Prozent (von 4187 auf 7557 Personen). Insgesamt gab die Arge 2006 fast 29 Millionen Euro für Eingliederungsmaßnahmen (Training, Fort- und Weiterbildung, Altersteilzeit, Kombilohn etc.) aus, das sind 56 Prozent mehr Geld als 2005.

Erfreulich ist die Entwicklung bei den unter 25-Jährigen. Bei ihnen sank die Arbeitslosenquote 2006 um fast 22 Prozent, sie machen nun nur noch drei Prozent aller Arbeitslosen aus - das ist weniger als in jeder vergleichbaren Stadt Deutschlands.

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Für die Stadt teilte Sozialdezernent Hintzsche mit, dass 2007 520 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse für nicht Vermittelbare finanziert werden (2006 waren es nur 200). Unter anderem sollen bei der Rheinbahn auch Mobilitätshelfer, die etwa beim Ein- und Aussteigen helfen, eingestellt werden.