Düsseldorfer Landgericht „Heiliger“ soll Prostituierte ausgebeutet haben - Urteil verschoben
Er inszenierte sich als „Gesandter“ und „Heiliger“: Ein 30-Jähriger soll im Rheinland als Heiliger aufgetreten sein, um Frauen sexuell extrem auszubeuten. Das Urteil soll am 14. November verkündet werden.
Düsseldorf. Im Prozess gegen einen selbst ernannten „Heiligen“ sollte an diesem Donnerstag das Urteil fallen, die Urteilsverkündung ist nun voraussichtlich auf den 14. November verschoben. Der 30-Jährige und sein Helfer sollen Frauen, die ihnen hörig waren, sexuell extrem ausgebeutet haben.
Bis zu 18 Stunden täglich sollen die Frauen in diversen Bordellen angeschafft haben, um ihrem religiösen Heilsstifter auf dessen Wunsch hin 1000 Euro pro Tag zu erwirtschaften. Die Staatsanwaltschaft hat 13 Jahre Haft für den Guru und neun Jahre für seinen Helfer gefordert. Die Verteidiger sollen noch am Donnerstag plädieren (09.30 Uhr).
Laut Anklage waren die Frauen teilweise mit Gewalt und wochenlangem Druck in die Prostitution gedrängt worden. Sie hätten völlig isoliert in den Bordellen gelebt und sämtliche Einnahmen abliefern müssen.
Derweil habe der „Guru“ mit Frau und Kind in einem feudal eingerichteten Kölner Reihenhaus residiert. Von seinen Sex-Sklavinnen habe er sich als „Heiliger“ oder „Gesandter“ ansprechen lassen. Als er aufflog, war sein Vermögen auf rund 600 000 Euro angewachsen.
Der 27-jährige Helfer soll die Frauen von Bordell zu Bordell gebracht und die Einnahmen abkassiert haben. Die beiden Männer sind angeklagt unter anderem wegen des Verdachts des schweren Menschenhandels, der Geiselnahme und der Vergewaltigung. Der Prozess hatte am 21. Juni begonnen. dpa