Einzelhandel Hema-Filiale an der Flinger Straße ab Freitagvormittag geöffnet
Düsseldorf · Die Holländische Kette verzichtet in der deutschlandweit 22. Filiale auf Mode – denn davon gebe es in der Modestadt Düsseldorf schon genug.
Wenn demnächst wieder die Holländer in Bussen anrollen – sie müssen sich sputen, ihre schöne Bescherung ist ja bereits am Nikolaustag – dann werden sie sich noch ein bisschen heimischer fühlen am Rhein: Hema ist da. Die niederländische Warenhauskette öffnet am Freitag um 10 Uhr ihre Düsseldorfer Filiale, die 22. in Deutschland, in der Flingerstraße 30. An der Ecke, wo vorher der Modeladen Only war und gegenüber bald Aldi sein wird.
Und die Düsseldorfer müssen nicht mehr für die leckeren Sirup-Waffeln, das beliebte Lakritzkonfekt und den Pfefferminz-Bestseller nach Venlo fahren. Oder nach Neuss oder Köln, wo Hema schon länger den deutschen Markt bedient – online natürlich auch.
Warum Düsseldorf erst jetzt? „Wir hatten bisher noch nicht die richtige Immobilie gefunden“, erklärt Deutschland-Manager Christoph Uphaus. Die cleveren Holländer profitieren bei ihrer Expansion von den Leerständen beim Nachbarn. Eine Win-Win-Situation aber auch für Düsseldorf: wenigstens nicht noch ein Handyladen oder noch ein Immobilien-Shop in der Altstadt.
Hema, Hollandse Eenheidsprijzen Maatschabbij Amsterdam (holländische Einheitspreis-Gesellschaft Amsterdam), gibt es bereits seit 1926. Das heimische Flächenkonzept: Die Filialen sollen in fünf Minuten mit dem Fahrrad erreichbar sein. Was die Warenhauskette auszeichnet: Sie setzt ausschließlich auf Eigenmarken und hauseigenes Design. Das geschmackvolle Geschirr könnte auch aus einem Konzept-Store stammen.
An der Flinger Straße glitzert aktuell hinter einem Strauß Luftballons in der holländischen Hausfarbe Oranje Weihnachtsschmuck, dazwischen sind die Leckereien platziert, eine Etage höher Beauty-, Büro- und Baby-Sachen. Auf Fashion hat man verzichtet. „Davon hat Düsseldorf ja genug als Modestadt“, meint Uphaus.
Hema setzt auf Nachhaltigkeit, die Kosmetik ist vegan, die Ordner aus Recycling-Material, das Besteck aus Bambus statt Plastik. Uphaus weiß: „Der Kunde ist kritischer geworden.“
Jetzt ist man gespannt, ob der neue Düsseldorfer Shop vielleicht der umsatzstarken Kölner Dependance den Rang ablaufen kann. Derweil wächst die einstige Einheitspreis-Gesellschaft rasant. 750 Läden in acht Ländern gibt es schon. Uphaus: „Wir sind auch schon in Dubai“. Die Holländer waren ja immer schon weltläufige Eroberer...