Hochzeitsfilm im Meer versunken: Ehepaar klagt
Daniela und Ionnis Saratsis feierten im „Theater der Träume“ und wollen 10 000 Euro zurück.
Düsseldorf. Der 4. Juni 2008 sollte der schönste Tag des Lebens für Daniela und Ionnis Saratsis werden. An dem Abend feierten sie im „Theater der Träume“ Hochzeit und die Taufe ihres Sohnes.
Doch die Nachwehen der Feier sind für die beiden Eheleute, 30 und 31 Jahre alt, längst zum Alptraum geworden. Denn noch heute warten sie auf den versprochenen Hochzeitsfilm, für den eigens ein Kameramann engagiert war.
Ihre 10 000 Euro wollen Daniela und Ionnis nun einklagen. Am Donnerstag begann der Prozess vor dem Landgericht. Nach der Hochzeit in der griechisch-orthodoxen Kirche hatte das Brautpaar 200 Gäste in die Heerdter Event-Location eingeladen worden.
„Das Theater der Träume ist uns von Bekannten empfohlen worden“, erzählt die Bürokauffrau, „es war auch sehr schön gedeckt.“ Doch schon beim Essen folgte die Ernüchterung: „Das war kalt. Wir haben herausgefunden, dass es sich um die Reste der Abi-Party vom Vortag gehandelt haben soll.“
Mit einem stimmungsvollen Erinnerungsfilm hätte man das Ganze vielleicht retten können. Denn der Kameramann war in der Pauschale von 10 000 Euro ausdrücklich inbegriffen. Ionnis Saratsis: „Aber der hat meistens nur herumgesessen und gegessen.“ Als schließlich eine 15 Minuten-CD geliefert wurde, war das Paar schockiert: „Es gab Szenen, die sich ständig wiederholten, dafür war gar nichts von der Taufe dabei.“
Es folgten Verhandlungen, die sich über Jahre hinzogen. Beschlossen wurde, dass vom Theater der Träume ein neuer Film gemacht wird. Dazu stellten Ionnis und Daniela weitere private Aufnahmen von Freunden zur Verfügung. Doch das cineastische Meisterwerk ließ auf sich warten.
Und dann kam die Hiobsbotschaft des Geschäftsführers: „Er hat uns gesagt, dass alle Aufnahmen und Daten mit dem Schiff des Fotografen auf Mallorca untergegangen sind.“
Da platzte dem Ehepaar der Kragen und es reichte Klage ein. Das „Theater der Träume“ beruft sich darauf, die Angelegenheit sei verjährt. Zu einer gütlichen Einigung kam es am Donnerstag nicht. Am 10. Mai soll es das Urteil geben.