Höchste Sicherheitsstufe in der Deutschen Oper
Bundesminister de Maizière hielt die Grußrede zum 100. Geburtstag des Vereins.
Düsseldorf. Pünktlich um elf Uhr rollte der schwarze Limousinen-Tross von Verteidigungsminister Thomas de Maizière an der Deutschen Oper vor. Höchste Sicherheitsstufe in und am Gebäude. Fotografen mussten zwei Stunden zuvor ihre Kameras ablegen und von einem Sprengstoffhund beschnüffeln lassen. Verkehrskadetten und Polizisten sperrten Einfahrten und Fahrspuren. Und 1000 Gäste mussten eine Viertelstunde vor dem Eintreffen des hohen Besuchs in den Saal — um Unübersichtlichkeiten für die Body-Guards zu vermeiden.
De Maiziére war als Gastredner zum 100. Geburtstag des Industrie-Clubs eingeladen. Vorsitzender Joachim Scheele bezeichnete dies als „Fügung“: Während der drei Jahre dauernden Vorbereitungen für die Feier hatten die Industriellen längst auf die Zusage aus dem Bundespräsidialamt gesetzt. Doch nach dem Wulf-Rücktritt war eine Planung mit Gauck zu kurzfristig — de Maizière sprang ein. Sein selbstkritischer Kommentar für den Drei-Stunden-Abstecher aus Berlin beim Eintreffen im Foyer: „Unter Ökobilanzgesichtspunkten ist das ja nicht so gut.“
Der Minister hielt eine halbstündige Rede über die sicherheitspolitische Verantwortung Deutschlands — nicht ohne dabei an die anwesende „Elite“ zu appellieren: „Wohlstand verpflichtet. Das gilt auch in der Wirtschaft.“ OB Dirk Elbers bezeichnete den Industrie-Club als „außergewöhnliches Forum der Diskussion“.
Zu den Gästen der Feier gehörten auch die Ex-Vorsitzenden des Industrie-Clubs Rolf Schwarz-Schütte und Gustav von Halem sowie Ehrenbürger Udo van Meeteren und der 102-jährige Gustav Bück.