In Düsseldorf ist auf jeden Fall Frühling

Der Kalender sagt: Heute beginnt die neue Jahreszeit. Das Thermometer sagt in diesen Tagen etwas anderes. Wie gehen die Düsseldorfer mit diesem scheinbaren Widerspruch um?

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Eine Temperatur, bei der der Düsseldorfer nicht zumindest ein bisschen Zeit draußen verbringt, die muss noch erfunden werden. Das ist vorweg das schöne Ergebnis unserer Spurensuche zum Frühlingsanfang. Waldtraud Bloch ist ein gutes Beispiel für diese rheinische Haltung. „Och, jetzt ist das schon“, sagt sie auf den kalendarischen Frühlingsanfang angesprochen. Sie sitzt gemütlich mit einer Freundin im Florapark in Unterbilk auf einer Bank. Das Wetter störe sie nicht, sagt sie. „Die Sonne wärmt und es ist schön hier mit den Enten und Blumen.“ Sie lasse sich trotz der Kälte die Sonne nicht nehmen, „Energie tanken, egal, wie kalt es ist“, lautet ihr Motto.

So wie im Florapark ist es überall in der Stadt. In den Lokalen sitzen immer ein paar Leute auf der Terrasse. Selbst auf den eiskalten Stufen der Freitreppe am Burgplatz ist schon ein halbes Dutzend Menschen anzutreffen. Wir sehen Sonnenbrillen, wir sehen Cabrios mit offenem Verdeck und sogar ganz wenige Menschen, die sich schon ein Eis holen.

Das absolute Minimum an Düsseldorfer Frühlingsgefühlen sind Spaziergänge. Hofgarten oder Rheinpark sind dafür gute Ziele, denn dort blüht es schon passend zum Kalender. Das Gartenamt hat zur Verwilderung Zwiebelpflanzen ausgesetzt, unter anderem Osterglocken, Krokusse und Schneeglöckchen. Die vermehren sich selbst, deshalb steigt die Zahl mit jedem Jahr. Das „Blaue Band“ blüht in beiden genannten Grünanlagen: im Hofgarten an der Schützenwiese zur Oederallee sowie zwischen Napoleonsberg und Hofgartenrampe, im Rheinpark in Wellen, seit der Verein Pro Düsseldorf und viele Helfer dort vor zehn Jahren rund fünf Millionen Zwiebeln gepflanzt haben.