Jubiläum Deutschlands älteste Judoschule ist in Düsseldorf beheimatet – und wir 70
Düsseldorf · Die Judoschule Düsseldorf wurde von Ludwig W. Prass vor 70 Jahren gegründet und ist seitdem an der Liebigstraße in Pempelfort zu finden.
„Da legst di nieder.“ Das weiß jeder Pempelforter, wenn er an der Liebigstraße 11 vorbeikommt. Und zwar seit sieben Jahrzehnten. Einer der ältesten Düsseldorfer Betriebe ist die „Judo Sportschule Düsseldorf“. Sie hat als älteste Kampfsportschule Deutschlands Geschichte geschrieben und feierte jetzt ihr großes Jubiläum. Zum Tag der offenen Tür waren die Düsseldorfer zum Feiern eingeladen. Und nicht wenige ließen sich von den Meistern persönlich mal so richtig schön aufs Kreuz legen.
Es war 1946, als Ludwig W. Prass nach dem Krieg nach Düsseldorf zurückkehrte. Damals fand er seine Heimatstadt, wie auch das Selbstbewusstsein seiner Einwohner, in Trümmern vor. Um die Düsseldorfer wieder aufzurichten, beschloss Ludwig W. Prass, seine größte Leidenschaft mit ihnen zu teilen: Die Kunst des Judo. Das war allerdings zunächst alles andere als einfach. Die Alliierten hatten nach dem Krieg jede Art von Kampfsport verboten. Doch der Düsseldorfer blieb hartnäckig. Nach zwei Jahren zähen Verhandelns gelang es ihm als ersten deutschen Sportlehrer eine Genehmigung zu bekommen, den Menschen Judo zu unterrichten. 1949 eröffnete Prass in Pempelfort die „Judo Sportschule in Düsseldorf“.
Das außergewöhnliche Engagement des Judo-Schulleiters sprach sich schnell weit herum. So weit, dass sich 1952 sogar Risei Kano, der Präsident des Judo-Instituts in Tokio, vorstellte und Ludwig W. Prass zusätzlich zum deutschen mit dem japanischen Meistergrad auszeichnete. Mittlerweile hat sein Sohn Norbert die Judo-Schule in zweiter Generation übernommen. Längst wurde sie um die Sportarten Karate und Jiu Jitsu erweitert.
Um die Judo-Abteilung kümmert sich Norbert Prass persönlich, um das Erbe des Vaters nach seiner Tradition weiterzuführen. Das durften die Pempelforter bei der gestrigen Jubiläumsfeier hautnah miterleben: Zum Fest gab es in der proppevollen Halle nicht nur Vorführungen. Auch Mitmachen war erwünscht. Eine Schulfete, ganz im Sinne ihres Erfinders.