Düsseldorf-Bilk/Garath In vielen Stadtteilen fehlt immer noch ein Supermarkt

Der neue Rahmenplan zum Einzelhandel will die Nahversorgung stärken. Jetzt wird er in allen zehn Bezirken diskutiert.

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Düsseldorf. Mit dem Rahmenplan Einzelhandel will die Stadt seit 2007 die Einzelhandelsentwicklung steuern. So ist es ein Ziel, dass jeder im Umkreis von 500 Metern eine gute Nahversorgung vorfindet. Der Rahmenplan wird nun aktualisiert, um Werbegemeinschaften, Investoren und Immobilieneigentümern Impulse zu geben. In den zehn Bezirksvertretungen werden die Erkenntnisse diskutiert. Auch Bürger können ihre Anliegen zur Nahversorgung mitteilen. Erste Debatten gab es jetzt in den Bezirksvertretungen 3 (u.a. Bilk, Oberbilk) und 10 (Garath/Hellerhof).

So hat der Bezirk 3 als einwohnerstärkster in der Stadt elf Einkaufszentren, so viele wie sonst keiner. Doch deren Qualität ist höchst unterschiedlich. Durchweg positiv werden Angebot und Kaufkraft in den Stadtteilzentren Lorettostraße/Bilker Allee und Aachener Straße/Suitbertusstraße gesehen. Gut schneidet auch das kleine Zentrum zwischen Aachener Platz und Südring ab. Mittleren Handlungsbedarf sieht die Stadt zwischen Bilker Arkaden und Friedrichstraße. Hier verspricht man sich Verbesserung, wenn der öffentliche Raum nach dem U-Bahnbau erneuert wird. Beim aktuellen Leerstand auf der Friedrichstraße appelliert die Stadt an die Immobilieneigentümer bei der Akquise auf eine Angebotsvielfalt zu achten.

Auf der Kölner Straße sieht die Stadt nur einen mittleren Handlungsbedarf. Das erstaunt die Politik. Trotz der Ansiedlung von Land- und Amtsgericht habe sich die Straße nicht positiv entwickelt. Es gebe immer mehr Billigläden und Wettbüros. Letztere prägen auch verstärkt das Bild auf der Corneliusstraße. Dort hofft die Stadt, dass Händler und Hauseigentümer sich mehr einbringen.

Besorgt sind die Bezirkspolitiker über die Situation in den ländlicheren Stadtteilen Volmerswerth, Flehe und Hamm. Sie bekommen zwar durch Neubauten immer mehr Bürger, aber keinen Einzelhandel. Besonders in Hamm warte man seit Jahrzehnten auf einen Supermarkt, zumal sich der neue Wochenmarkt auf nur noch einen Stand reduziert hat. Im benachbarten Hafen werden ebenfalls neue Büros für tausende Beschäftige geplant. Doch auch da fehle jegliche Nahversorgung.

Im kleinen Bezirk 10 hat die Stadt nur die Zentren in Garath und Hellerhof untersucht. Für Garath-Ost schlägt sie die Ansiedlung eines Supermarktes mit Vollsortiment vor, für Hellerhof die Etablierung eines Wochenmarktes. Den halten viele Bezirkspolitiker dort für überflüssig und würden den Markt lieber im Nebenzentrum Südwest sehen, das im Rahmenplan gar nicht auftaucht. Die Schließung des Lebensmittelladens habe dort eine große Lücke hinterlassen, man solle sich wenigstens um einen mobilen Backwaren- und Gemüsestand bemühen, heißt es.