Insekten: Das richtige Verhalten vor und nach der Attacke
Stiche sind vermeidbar, passiert es dennoch, sollte auf allergische Reaktionen geachtet werden.
Düsseldorf. Kleine Ursache, große Wirkung: Am Wochenende stechen Hornissen in der Nähe ihres Nests einen 59-jährigen Mann am Unterbacher See. Er erleidet einen allergischen Schock, kann aber, vom Notarzt mit Medikamenten vorm Ersticken gerettet werden. Was hat der Mann falsch gemacht und wie hätte er nach dem Stich reagieren sollen?
Im Falle von Hornissen gilt: „Nicht in die Nähe des Nestes gehen, das wird von den Tieren verteidigt“, sagt Tobias Krause, Ökologe bei der Unteren Landschaftsbehörde. Hornissen, die außerhalb ihres Nestes fliegen, sind ungefährlich und kommen mit Menschen sowieso kaum in Berührung. „Im Gegensatz zu Wespen und Bienen werden sie nicht von Süßem wie Limonade angezogen“, sagt Krause.
Bei diesen Insekten gibt es einen einfachen Trick um sich zu schützen: „Hat man ein Eis in der Hand und eine Wespe oder Biene kommt angeflogen, reicht es, wenn man eine Zeitung zwischen Insekt und Eis hält und das Tier wegschiebt“, sagt Krause.
Zeigen sich Biene, Wespe und Co. aggressiv, hilft nur noch eins: „Dann sollte man ein paar Meter zurückgehen und auf keinen Fall nach dem Tier schlagen“, sagt Kraus. Das macht die Insekten noch aggressiver. Am glimpflichsten gehen Begegnungen mit Hummeln aus, wegen ihrer Anatomie können sie weniger gut stechen und versuchen eher zu beißen. Ein allergischer Schock kann dabei nicht auftreten.
Alle Vorsichtsmaßnahmen haben nicht geholfen, eine Wespe oder Hornisse hat zugestochen. In diesem Fall sollte der Betroffene sich genau beobachten, um die ersten Anzeichen eines allergischen Schocks zu erkennen.
„Das beginnt bei Rötungen und Schwellungen im Einstichbereich, geht über Schwindel bis hin zu Atemnot und dem Kollaps“, sagt Dr. Stephan Meller, Allergologe an der Uniklinik. Vor allem bei Atemnot muss schnell gehandelt werden: „Der Betroffene sollte sofort den Notarzt rufen.“ Mit Medikamenten oder im Extremfall einem Luftröhrenschnitt kann der Patient gerettet werden.
Nicht jeder reagiert allergisch auf die Einstiche, wer es im Vorfeld wissen will, kann einen Allergietest machen und dann die lebensrettenden Medikamente für den Notfall bei sich tragen. Wer „normal“ auf einen Stich reagiert, dem helfen einfache Mittel wie feuchte Umschläge und antiallergische Tabletten und Salben.