Karneval mit Werbung auf der Leinwand
Die neue Technik macht es möglich. Sponsoren und Veranstalter sind mit dem Ergebnis zufrieden und wollen das Konzept ausbauen.
Düsseldorf. Sponsoren im Karneval sind ja inzwischen alltäglich. Neu ist allerdings, dass während einer Sitzung zwischendurch immer wieder die Logos der einzelnen Firmen eingeblendet wurden. So geschehen beim Närrischen Dienstag des AVDK im Maritim Hotel am Flughafen.
„Wir müssen neue Wege gehen, um Sponsoren zu halten und an den Verein zu binden“, sagt Präsident und Moderator der Sitzung Stefan Kleinehr, „sonst sind solche Veranstaltungen in der Zukunft nicht mehr zu finanzieren. Wir wollten das schon im Vorjahr machen, aber da war die Technik noch nicht soweit.“
In den kommenden Jahren soll dieser Weg noch weiter ausgebaut werden. Kleinehr: „Die Sponsoren waren am Dienstag begeistert, ich habe direkt nach der Veranstaltung mehrere Anfragen von Firmen bekommen, die an einer Zusammenarbeit interessiert sind.“
Für Kleinehr ist es wichtig, dass die Werbung unaufdringlich ins Programm eingebaut wird und nicht störend wirkt. Eines schließt er allerdings für die Zukunft aus. „Dass wir während der Umbaupausen auf der Bühne Werbefilmchen zeigen, das wird es sicherlich nicht geben.“
Dem Comitee Carneval ist die Werbung bei der Sitzung nicht entgangen. Sicherheits- und Organisationschef Dino Conti Mica sagte zur WZ: „Die Wand war sensationell. Bei mir saßen Sponsoren am Tisch, die sehr zufrieden mit ihrer Präsentation waren. Das kam bei den Leuten gut an und bietet uns völlig neue Finanzierungsmöglichkeiten. Ich würde das bei uns im CC am liebsten auch sofort machen.“
Deren Präsident Josef Hinkel äußert sich ähnlich: „Warum soll man seine Partner nicht nennen dürfen?“ Allerdings zieht er auch ganz klare Grenzen: „Bei der TV-Sitzung dürfen wir es sowieso nicht und mit mir wird es das auch nicht geben, dass wir eine Sitzung an einen Namenssponsor verkaufen oder der Rosenmontagszug noch einen zusätzlichen Namen bekommt.“
Den 1790 Narren im Maritim war es ziemlich egal, was da auf der LED-Wand flimmerte. Die Stimmung war prächtig. Vor allem Bernd Stelter war ziemlich bissig. So bezeichnete er den Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer als Lord Voldemort, den schrecklichen Bösewicht aus den Harry-Potter-Filmen. Kein Platz gab es dann mehr an der Bühne, als Brings und die Big Maggas spielten.
„Anfangs haben wir Prügel bezogen, als Ehrenpräsident Peter Schedler zusammen mit Wolfgang Reich das Konzept nur mit Kölner Künstlern entwickelt hatten, aber inzwischen ist unsere Sitzung die größte Veranstaltung im Düsseldorfer Karneval“, sagt Moderator Stefan Kleinehr nicht ohne Stolz.