Keine Tabus im Wohnungsbau
Düsseldorf ist nicht sexy, aber attraktiv. Immerhin so attraktiv, dass immer mehr Menschen in die Landeshauptstadt ziehen, obwohl der Platz begrenzt ist.
Die Erkenntnis ist beileibe nicht neu, aber manche Zahlen kann man offenbar gar nicht oft genug nennen, um das Problem zu verdeutlichen: 2006 gab es gut 30 000 Sozialwohnungen, 2011 nur noch 20 000. Die Mietpreise stiegen im selben Zeitraum (für eine Wohnung ab Baujahr 2000, höherwertige Ausstattung) von 8,92 auf 10,29 Euro pro Quadratmeter.
Und: Nach der Auswertung des Nettoeinkommens aus dem Mikrozensus ist die Hälfte der Düsseldorfer Bevölkerung „wohnberechtigt“, das heißt, dass Berufsgruppen wie Polizisten, Pflegekräfte und Erzieher in diese Kategorie fallen. Für sie müsste viel mehr gebaut werden. Das städtische Bauland bietet noch Platz für 13 800 Wohneinheiten.
Die Stadtspitze muss endlich Tabus brechen. Besonders im Norden, aber auch auf anderen Frei-Flächen, müssen Mietwohnungen statt Einfamilienhäuser gebaut werden. Der Platz ist zu knapp, als dass man ihn dörflichen Strukturen opfern darf.