Ermittlungen Keine weiteren Verdachtsmomente nach Germanwings-Absturz

Co-Pilot hatte sich im Internet über Selbsttötung informiert. Gegen Ärzte oder Airline-Mitarbeiter liegt kein Verdacht vor.

Ein Germanwings-Airbus war vor vier Wochen in den französischen Seealpen abgestürzt.

Ein Germanwings-Airbus war vor vier Wochen in den französischen Seealpen abgestürzt.

Foto: dpa

Düsseldorf (dpa). Vier Wochen nach dem Germanwings-Absturz haben die Ermittler bislang ausschließlich Verdachtsmomente gegen den Copiloten entdeckt. Weder gegen seine Ärzte, noch gegen Airline-Mitarbeiter habe sich bisher ein Verdacht ergeben, sagte ein Sprecher der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft.

Die Behörde führt nach dem Absturz die Ermittlungen in Deutschland. Der 27-jährige Copilot war am Tattag krankgeschrieben. Ärztliche Atteste waren zerrissen in der Düsseldorfer Wohnung von Andreas L. entdeckt worden. Seine Ausbildung hatte er wegen einer schweren Depression monatelang unterbrechen müssen und darüber auch informiert. Zuletzt war er wegen eines anderen Krankheitsbildes in Behandlung und krankgeschrieben.

Auf dem Tablet-Computer des Copiloten waren Suchbegriffe zu einer Selbsttötung gefunden worden. Außerdem hatte sich der Nutzer nach Behandlungsmethoden erkundigt. Darüber hinaus hatte er sich über Cockpittüren und deren Sicherheitsvorkehrungen informiert.

Er soll den Piloten aus dem Cockpit ausgesperrt und den Sinkflug der Maschine über den französischen Alpen eingeleitet haben. Bis zum Aufprall hatte er die Maschine dem Flugschreiber zufolge noch mehrfach beschleunigt. Bei dem Absturz am 24. März waren alle 150 Menschen an Bord ums Leben gekommen.