Naturschutz Werden in Krefeld illegal Singvögel eingefangen?
Krefeld · Ein Spaziergänger hat in Oppum mehrere Leimruten entdeckt und das Komitee gegen den Vogelmord informiert. Das hat jetzt Anzeige erstattet und eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro ausgelobt.
Der Verein Komitee gegen den Vogelmord aus Bonn hat am Mittwochvormittag bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Laut Verein haben unbekannte Personen zwischen Krefeld-Oppum und Meerbusch-Bösinghoven versucht, illegal Singvögel mit Leimruten zu fangen. Die klebrigen Fallen waren in der vergangenen Woche auf einer Brachfläche im Bereich des Lohbruchwegs östlich der Autobahn 57 von einem Spaziergänger entdeckt und an den Verein gemeldet worden.
Bei den Leimruten handelt es sich um kleine Holzstäbe, die mit einer extrem klebrigen Substanz bestrichen und horizontal ausgerichtet auf die Blütenstände von Disteln gelegt wurden. Disteln sind gerade jetzt eine sehr beliebte Futterpflanze für Stieglitze und andere Finkenarten. „Landet ein Vogel auf einer der Leimruten, klebt er fest, wird dadurch flugunfähig und kann von den Tätern leicht eingesammelt werden“, erklärt Axel Hirschfeld, Pressesprecher des Vereins. Offenbar habe der Vogelfänger aber bemerkt, dass sein Fangplatz entdeckt wurde. Eine Überwachung durch Mitarbeiter des Komitees in den vergangenen Tagen sei erfolglos verlaufen.
Der Verein erhofft sich jetzt Hinweise aus der Bevölkerung und hat für Hinweise, die zur Ergreifung der Vogelfänger führen, eine Belohung von 1000 Euro ausgelobt. Etwaige Hinweise können per Telefon an die 6340 an die Krefelder Polizei gegeben werden, die den Eingang der Anzeige am Mittwochmittag noch nicht bestätigen konnte. Der Verein gab auf WZ-Nachfrage an, dass die Anzeige über das Online-Portal der Polizei NRW gestellt wurde. „Bis es von dort an die zuständige Behörde weitergeleitet wird, dauert es ein bis zwei Tage“, erklärte eine Sprecherin der Polizei. gob