Geplantes Konzert in Düsseldorf Kommt Ed Sheeran nach Düsseldorf? Zahlreiche Fragen offen

Die Politische Gremien sollen gemeinsam über den Bauantrag für ein geplantes Konzert von Ed Sheeran auf dem Messeparkplatz in Düsseldorf entscheiden. Dafür müssen aber noch zahlreiche Fragen geklärt werden.

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Düsseldorf. Ed Sheeran wird „Shape Of You“ und „Perfect“ erst singen, wenn die Politiker im Düsseldorfer Rathaus in einer Sondersitzung abgestimmt haben. Die Stadt erklärte auf Anfrage unserer Redaktion, dass die zuständigen politischen Gremien zusammenkommen werden, wenn die für den Bauantrag erforderlichen Prüfungen erfolgt sind. Der Termin stehe noch nicht fest. Die Bezirksvertretung für die Stadtteile im Düsseldorfer Norden hat sich ebenfalls in die Diskussion um das Konzert für 80.000 Zuschauer eingebracht. Sie hat ihren Bezirksbürgermeister beauftragt, beim Landesbauministerium und bei der Bezirksregierung um Prüfung der Baugenehmigung zu bitten „und gegebenenfalls aufsichtlich einzuschreiten“ — unabhängig von der geplanten Sondersitzung.

Zum Konzert gibt es reichlich Gesprächsbedarf. Die städtische Veranstaltungstochter hatte geplant, mittelfristig eine weitere Auftrittsmöglichkeit in Düsseldorf zu schaffen für Stars, die mehr Fans anziehen, als in die Arena passen. Dann ergab sich kurzfristig die Möglichkeit, das dafür angedachte Gelände, den großen Messeparkplatz, schon dieses Jahr zu nutzen. Das in Essen geplante Gastspiel Sheerans wurde dort abgesagt, weil es Probleme mit dem Naturschutz gab. Die Landeshauptstadt übernahm und will am 22. Juli die Show präsentieren.

Dafür müssen aber noch zahlreiche Fragen geklärt werden. Laut Stadt geht es in den Prüfungen um Baum-, Arten- und Umweltschutz, die flugrechtliche Zustimmung, ein Sicherheitskonzept (inklusive Unwetter), Licht- und Schallimmissionen, Verkehr, Brandschutz, Konzessionen für Gastronomen, Ordnungsdienst und Entsorgung.

Die Bezirksvertretung 5 geht auf Konfrontationskurs zur Verwaltung. „Bürger, die ein Carport bauen wollen, müssen sich mit einer Menge von Regulierungen auseinandersetzen“, kritisierte Jürgen Gocht von den Grünen. „Es ist nicht einzusehen, dass für ein Konzert schon Eintrittskarten verkauft und Bäume versetzt werden, obwohl die planerischen Voraussetzungen überhaupt noch nicht geklärt sind.“

Das Rechtsamt hatte noch versucht, das politische Torpedo der Vorstadtpolitiker zu entschärfen. Der Antrag sollte von der Tagesordnung genommen oder abgeschwächt werden. Wie der neue Bezirksverwaltungsstellenleiter Guido Pukropski mitteilte, habe die Bezirksvertretung laut Rechtsamts kein „Einwende- und Anspruchsrecht“. Vielmehr sei für einen solchen Beschluss der Rat zuständig.

CDU und Grüne setzten sich darüber in seltener Einigkeit hinweg. „Das wäre ein Maulkorb für unseren Bezirksbürgermeister“, begründete das CDU-Ratsherr Andreas-Paul Stieber die Entscheidung. Die Betroffenen vermuten, dass der Oberbürgermeister den Beschluss beanstanden wird.