Straftaten Kriminalstatistik: Das beste Ergebnis seit mehr als 30 Jahren

Düsseldorf · Die Zahl der Straftaten sank um über neun Prozent. Gleichzeitig wurde erstmals mehr als die Hälfte der Fälle von der Polizei aufgeklärt. Einen Anstieg gab es allerdings bei den Tötungsdelikten.

Ein eindeutiger Trend.

Foto: ja/polizei

Seit fast genau fünf Jahren ist Norbert Wesseler Polizeipräsident in Düsseldorf: „Und seitdem hatte ich einen Wunsch. Dass die Aufklärungsquote über 50 Prozent klettert.“ Im vergangenen Jahr hat er sich den Wunsch erfüllt, denn seine Beamten konnten sogar etwas mehr als die Hälfte der Straftaten aufklären. Dabei ging die Zahl der angezeigten Delikte um mehr als neun Prozent auf 62 734 zurück. Das ist die geringste Zahl in der Kriminalstatistik seit mehr als 30 Jahren. Besonders stark ist der Rückgang bei Wohnungseinbrüchen und Taschendiebstählen. Wesseler: „Die Stadt ist ein Stück sicherer geworden. Darauf bin ich stolz.“

Den Löwenanteil unter den angezeigten Straftaten machen die Diebstähle mit 43,8 Prozent aus. Danach folgen die Vermögens- und Fälschungsdelikte mit mehr als 17 Prozent. Ganze 0,04 Prozent der Fälle sind Straftaten gegen das Leben. Das sind vorsätzliche oder fahrlässige Tötungsdelikte, unter die aber auch Verkehrsunfälle oder ärztliche Kunstfehler fallen. Auf 24 Fälle stieg die Zahl der Tötungsdelikte. Das ist die höchste Zahl seit 2013. Mit fast 96 Prozent ist hier aber auch die Aufklärungsquote besonders hoch.

Fortgesetzt hat sich der positive Trend bei der Bekämpfung der Wohnungseinbrüche. Hier ist die Zahl der Delikte in den vergangenen Jahren um rund 60 Prozent gesunken. 1235 Einbrüche wurden 2018 angezeigt, in mehr als der Hälfte der Fälle blieb es beim Versuch. Seit Jahren geht die Polizei intensiv gegen ausländische Banden vor, denen das Leben zunehmend schwerer gemacht wird. Wie der Polizeipräsident betonte, tragen dazu auch die Beamten der Autobahnpolizei bei, die immer wieder Täter festnehmen können. Außerdem kooperiert die Polizei zum Beispiel mit Wohnungsgesellschaften, um schon beim Bau von Häusern für mehr Sicherheit an Türen und Fenstern zu sorgen.

Ähnlich erfolgreich waren die Ermittler bei den Taschendiebstählen, die im vergangenen Jahr um knapp 20 Prozent auf 4696 Fälle zurück gingen. Hier machen die verstärkten Einsätze von uniformierten Beamten und Zivilfahndern vor allem in der Vorweihnachtszeit bemerkbar. Damit hat sich die Zahl der Taten seit 2015 halbiert.

Kriminelle Clans spielen in
Düsseldorf noch keine Rolle

Verstärkt im Blick hat man auch die Intensivtäter. Insgesamt 93 Personen werden in dieser Kategorie geführt, von denen 27 zurzeit im Gefängnis sitzen. Sieben Intensivtäter wurden im vergangenen Jahr in ihre Heimat abgeschoben.  In fünf weiteren Fällen steht das kurz bevor. Bislang kein großes Problem sei in Düsseldorf die Clan-Kriminalität, die vor allem in Ruhrgebietsstädten auf dem Vormarsch ist. „Es ist aber zu beobachten, dass sich Personen aus diesem Kreis in der Tuning-Szene aufhalten“, erklärte Polizeidirektor Frank Kubicki. Mitglieder von Clans fahren mit aufgemotzten Sportwagen auf der Kö spazieren, kriminelle Strukturen in der Stadt haben sie  bis jetzt aber kaum entwickelt.

Ermittelt werden konnten genau 24 889 Tatverdächtige. Jeder Fünfte davon ist jünger als 21 Jahre. Die Zahl der nicht-deutschen Tatverdächtigen beträgt fast genau 50 Prozent.  Dabei beträgt ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung nur knapp 23 Prozent. Wesseler betont, dass dabei auch Delikte mitgezählt werden, die von Deutschen  nicht begangen werden können, etwa Verstöße gegen das Ausländergesetz.