Tai Wu Dao Familien erproben Kampfkunst

Düsseldorf · Eltern und Kinder erhalten beim Tai Wu Dao-Verband Einblicke in chinesische Kampfkunst.

Michael Broll und sein Sohn Felix üben sich im Kung Fu Wu Shu.

Foto: Tai Wu Dao/Andreas Bensiek

Sportlich ging es am vergangenen Samstag in der Sporthalle des Gymnasium Gerresheim zu. Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der UN-Kinderrechtskonvention lud der Tai Wu Dao-Verband als einer von über 70 Bündnispartnern der Initiative „Kinder haben Rechte — Kinderrechtejahr Düsseldorf“ nach Gerresheim ein, um Interessierten einen ungewöhnlichen Zugang zum Thema der Kinderrechte zu ermöglichen. Die knapp 30 Düsseldorfer, ausnahmslos Eltern mit ihren Kindern,  bekamen einen zweistündigen Einblick in die chinesische Kampfkunst Kung Fu Wu Shu.

Aber wie passt Kung Fu mit Kinderrechten zusammen? „Bei diesem Lehrgang geht es ausgesprochenerweise nicht um Selbstverteidigung, sondern darum, dass insbesondere die Erwachsenen sich im körperlichen Miteinander mit ihren Kindern erleben,“ sagt Andreas Bensiek. „Sie nehmen ihre Kinder als gleichwertiges Gegenüber wahr und tauschen ihre Erziehungspflicht gegen eine Begleitungpflicht. Denn Aufgabe der Eltern sollte ja nicht sein, ihre Kinder nach ihren Vorstellungen irgendwo hin zu ziehen, sondern zu erspüren, was die Kinder gerade brauchen. Ziel ist hierbei, im Alltag gelassener zu werden und sich immer wieder vor Augen zu führen, das man einen in Entwicklung befindlichen Menschen vor sich hat, der eben auch ganz klare Rechte hat.“

Intensive Form der Kommunikation

Auf dem Programm standen verschiedene Kampfkunstübungen, die die Kinder mit ihren Eltern erprobten. Und immer wieder suchte der Leiter den Transfer von Kernpunkten des Kung Fu zu den Rechten der Kinder. „Sich innerhalb eines Kampfkunsttrainings zu begegnen ist eine sehr intensive Form der Kommunikation, bei der man viel übereinander und über sich selbst lernen kann,“ sagt Kampfkunstmeister Bensiek.

Für die Kinder stand in Gerresheim neben den „coolen“ Kampfübungen sicher der Spaß im Vordergrund. Ob im Geräteparcours im direkten Vergleich mit den Eltern oder beim Überwinden eines mit Seilen überspannten Abgrundes, bei dem Kooperation und Einfühlsamkeit gefragt waren. Zum Abschluss brachte Bensiek den Fokus noch einmal auf einen der aus seiner Sicht wichtigsten Aspekte sowohl der Kampfkunst als auch des Familienlebens: Achtsamkeit und Interesse füreinander. „Wir sind hier ganz nah bei Kinderrecht auf gewaltfreie Erziehung und beim Recht auf elterliche Fürsorge, aber auch beim Recht auf freie Meinungsäußerung und Beteiligung. Alles steht und fällt damit, das Eltern sich für die Rechte ihrer Kinder einsetzen. Wenn das nicht klappt, dann ist das wie beim Kämpfen: Es tut dann weh.“