Krisenstab für Eis und Schnee
Im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen gab es eine erste, kritische Aufarbeitung der Ereignisse. Im Rathaus wurde eine bessere Information und Koordination angemahnt.
Düsseldorf. Ausgefallene Busse und Bahnen an Heiligabend, Krankenhäuser, die wegen fehlender Räumung nicht angefahren werden konnten und spiegelglatte Nebenstraßen in den Wochen danach: Das Weihnachtsfest 2010 war in Düsseldorf für viele alles andere als unproblematisch. Zwar ist das dank des Tauwetters Geschichte, am Montag gab es aber im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen eine erste, kritische Aufarbeitung der Ereignisse.
Umweltdezernentin Helga Stulgies schickte die wichtigste Erkenntnis von Stadtverwaltung, Awista und Rheinbahn vorweg: Bei der Kommunikation gebe es noch ein großes Defizit. Jeder Bereich habe für sich zwar hervorragende Arbeit geleistet, bei der Kommunikation untereinander aber habe es gehapert.
Und bei der Information der Bürger sowieso. „Dass Bürger etwa am Heiligabend an den Haltestellen hilflos warten mussten und nicht erfuhren, dass der Betrieb eingestellt wurde, ist ein Unding“, fand Oliver Müller (SPD).
„Künftig werden wir auch beim Winterdienst einen Krisenstab wie beim Hochwasser etablieren, in dem festgelegt wird, wer wann wen anruft“, kündigte Stulgies an. Als zweiter Schritt soll eine Hotline folgen, bei der sich der Bürger informieren kann.
Eine erste Änderung gab’s schon am ersten Weihnachtstag: Die Zufahrten zu Krankenhäusern sind in die Prioritätengruppe 1 aufgerückt, müssen also wie die Hauptstraßen sofort geräumt werden, selbst wenn sie in Nebenstraßen liegen. Doch auch die Lage in den restlichen Nebenstraßen bleibt verbesserungswürdig.
Geklärt werden muss zudem die Zuständigkeit bei der Räumung der Haltestellen an Gehwegen: Die Hausbesitzer sind zwar verpflichtet, diese zugänglich zu machen, doch um in Bus und Bahn zu kommen, musste man über Schneeberge klettern. Viel Arbeit also für die Verwaltung.