Ausstellung: Die Reize der leeren Glas-Körper

Karen LaMonte zeigt schillernde Plastiken im Ehrenhof.

Düsseldorf. Glaskünstler sind in der Regel in erster Linie Handwerker, die mit Glas arbeiten. Karen LaMonte (41) ist eine große Ausnahme, sie denkt als Künstlerin, sieht im Glas das Symbol eines transparenten Körpers, der anwesend und zugleich abwesend ist. Was dabei an Poesie und elegisch-melancholischer entsteht, zeigt sie im Glasmuseum Hentrich am Ehrenhof.

Glas-Chef Helmut Ricke, der Karen LaMonte entdeckte und mit dem Jutty Cunny-Franz-Preis, dotiert mit 10 000 Euro, auszeichnete, ist fasziniert von ihrer Frage: "Was geschieht, wenn das Eigentliche nicht mehr vorhanden ist?"

Vier Monate und länger dauert es, bis der gläserne, gesandstrahlte Glaskorpus da steht, zerbrechlich und stark zugleich, durchscheinend und starr. Es ist, als habe Karen LaMonte den Faltenwurf griechischer und römischer Skulpturen in unsere Zeit übertragen. Die bloße Hülle entwickelt ihre Reize.

Karen LaMonte, Plastiken, Glasmuseum Hentrich, museum kunst palast, Ehrenhof 4-5, noch bis zum 6. April, dienstags bis sonntags zwischen 11 und 18 Uhr.