Ausstellung: Eine Ewigkeit im Augenblick erfasst
Fotografien der Düsseldorfer Künstlerin Lioba Winterhalder sind zurzeit im Tanzhaus NRW zu sehen.
Düsseldorf. Haare, Rock und Arme sind ein einziger Wirbel. Die Beine ein kraftvoller Sprung, im Moment gefroren. Das Gesicht trägt den Ausdruck von wilder Freude und sprüht vor Energie. Ein schwarzes Tuch lodert wie eine Flamme.
"Übergänge" hat die Düsseldorferin Lioba Winterhalder eine Auswahl von Fotografien überschrieben, die 1990 in Zusammenarbeit mit der Autorin und Tanztherapeutin Kaye Hoffmann entstanden. Die 28 Aufnahmen, die Bewegung sichtbar machen oder die Tänzerin als verspielte Ikone inszenieren, sind jetzt im Tanzhaus NRW zu sehen - also genau am richtigen Ort. "Meine Kamera ist für mich ein Werkzeug, wie ein Pinsel oder ein Stift, mit dem ich meine Wahrnehmungen skizziere", sagt Winterhalder. Auch Pinsel und Stift sind für die 61-Jährige, die seit 1969 in Düsseldorf lebt, vertraute Arbeitsgeräte, denn sie fotografiert nicht nur, sondern zeichnet auch und malt und ist von Hause aus Ausstatterin für Bühnenbild und Kostüme.
Jene Aufnahmen, die die Bewegung - als wilden Wirbel, lodernde Flamme oder zitternden Schleier - sichtbar machen, sind durch mit Hilfe besonders langer Belichtungszeiten entstanden. Ihre gewollte Unschärfe macht deutlich, dass Bewegung immer etwas Vorübergehendes ist und sich in jedem Moment verändert. Die drei Farbbilder und die 25 Schwarzweißaufnahmen sind allesamt Handabzüge und waren zuvor erst einmal, in Wien, zu sehen. Neun von ihnen hängen derzeit im Foyer des Tanzhauses NRW, 19 im so genannten Studiogang.
Ausstellung: Übergänge. Bis 4. März im Tanzhaus NRW, Erkrather Str. 30, Tel. 0211/17 270 0. Tägl. 12 bis 22 Uhr.
Lioba Winterhalder (61) lebt seit 1969 in Düsseldorf.