Stadtmuseum: Toni Gard - Ein Kostüm in Pink war nur der Anfang
Das Stadtmuseum blickt auf 40 Jahre Modegeschichte bei Toni Gard.
Düsseldorf. "Trends sind Fast Food, Stil ist die gepflegte Küche." Mit diesem Vergleich charakterisiert Toni Lirsch das Verständnis, mit dem er seit mehr als 40 Jahren Mode macht. 1965 hebt er in Düsseldorf die Marke Toni Gard aus der Taufe. Eine Kombination aus seinem Namen und dem seiner ersten Ehefrau Irmgard. Inzwischen gibt es nicht nur an der Kö, in Hamburg und Berlin sondern auch in Moskau und im kasachischen Alma-Ata Geschäfte, die Kollektionen des Labels verkaufen. Für das Stadtmuseum ein guter Grund, zeitgleich und mit Unterstützung der Igedo eine Ausstellung über das Düsseldorfer Unternehmen Toni Gard mit Toni Lirsch und Schätzen aus seinem Fundus zu eröffnen.
Der erste Schritt führt ins Schaufenster. Die Kollektion der Saison ist hier ebenso präsentiert wie auf der Kö. Dunkle Töne dominieren das Bild, schwarz-weiße Fotografien unterstreichen die klassische Linie. Stücke aus verschiedenen Kollektionen und Saisons kombinieren zu können, gehört zum Prinzip Toni Gards. Was gestern in war, ist heute längst nicht out. Die Qualität der Stoffe, die Haptik sind entscheidende Kriterien.
So gibt es in der nachvollzogenen Geschichte der Linie - aus jedem Jahrzehnt hängen einige Anzüge, Jacken, Blusen und Kleider auf Bügeln - keine krassen Brüche. Die Kontinuität zeigt sich deutlich, auch wenn Stoffe in den 80ern schon mal etwas metallischer scheinen durften. An den Wänden vollzieht die von Miriam Matuszkiewicz kuratierte Ausstellung in Silhouetten und Texten generelle Modeentwicklungen und Veränderungen im Hause Toni Gard nach. Wie ein Exot steht am Anfang ein Kostüm in Pink. So etwas gab es in den folgenden 40 Jahren nicht mehr.