Benefiz: So kann Humanität klingen
Zugunsten der SOS-Kinderdörfer veranstaltete die Firma Walbusch ein Konzert mit Justus Frantz.
Düsseldorf. "Egmont wollte die Welt verbessern", sagte am Sonntag der Dirigent Justus Frantz in der mit 1800 Besuchern restlos ausverkauften Tonhalle. Und mit Ludwig van Beethovens Ouvertüre zu Goethes "Egmont" begann das Benefiz-Konzert mit der Philharmonie der Nationen.
Das Solinger Mode-Unternehmen Walbusch veranstaltete anlässlich seines 75-jährigen Bestehens diese Matinee zugunsten des SOS-Kinderdorfs in Mogilev.
Die Geschäftsleitung des Familienunternehmens, das sich schon seit Jahrzehnten für Notleidende einsetzt, konnte nun einen Scheck in Höhe von 250 000 Euro an Helmut Stock, Vorstandsmitglied der SOS-Kinderdörfer weltweit, überreichen. Mit zehn Euro pro verkaufter Karte für die Benefiz-Gala wuchs der Spendentopf weiter an.
Die Spendenaktion soll mit der Benefiz-Matinee noch lange nicht beendet sein. Christian Busch, Geschäftsführender Gesellschafter bei Walbusch, betonte, dass das Spendenziel für die Aktion "Ein Riesen-Hemd für Kinder" bei 500 000 Euro liege. "Wir hoffen sehr, dass sich das hohe Engagement unserer Kunden und Liederanten für das SOS-Kinderdorf in der Vorweihnachtszeit weiter fortsetzt", ergänzte Geschäftsführer Bert Hentschel.
Bei dem musikalischen Streifzug durch die Musikgeschichte setzten Frantz und die Philharmonie der Nationen den Akzent besonders auf Beethoven. Und dies hat ja seinen tieferen Sinn, gilt der deutsche Spätklassiker doch als Erz-Humanist unter den Komponisten. Schon Thomas Mann bezeichnete Beethovens Musik in seinem "Doktor Faustus" als "Tatkraft an sich".
Der Klang der Humanität durchzieht nicht nur Beethovens Egmont-Ouvertüre, sondern auch sein majestätisches 5. Klavierkonzert. Justus Frantz war hier nun Entertainer, Dirigent und Solist in Personalunion. Die musikalische Sprache verkünde Sieg, Niederlage und wieder Sieg, erklärt der populäre Musiker und verdeutlichte seine These mit Musikbeispielen am Klavier.
Dann stürzte er sich mit Leidenschaft ins musikalische Geschehen und präsentierte als musikalischer Leiter und Pianist einen mal pompösen, mal lyrisch-nachdenklichen Beethoven. Trotz einiger falscher Töne in den virtuosen Ecksätzen war es musikalisch eine runde Sache, und der gute Zweck spricht ohnehin für sich.