Herr Gehlen, Ihre Aussteller kommen aus 19 Ländern. Eine stramme Leistung. Was ist neu?
Ausstellung Die zweite „Art Düsseldorf“ wird international
Düsseldorf · Interview Gespräch mit dem Geschäftsführer Walter Gehlen. Er setzt bei der Messe auf eine Mischung aus etablierten und junge Galerien.
Walter Gehlen, Gründer und Geschäftsführer der Art Düsseldorf, setzt bei der zweiten Auflage in den Böhlerwerken auf Erfolg. Vom 16. bis 18. November erweitert er die Ausstellungsfläche für die moderne und zeitgenössische Kunst um zehn Prozent. 23 Galerien kommen aus Düsseldorf und Köln, neun aus Berlin, sieben aus New York. Was die Messe so attraktiv macht, ist die Beteiligung der Schweizer Messegesellschaft MCH, die die weltweit wichtigste Kunstmesse Art Basel veranstaltet. Wir sprachen mit Walter Gehlen.
Gehlen: Wir haben uns mit allen Institutionen abgestimmt, um sicherzustellen, dass die Gäste Düsseldorf als ganz toll erleben. So zeigt etwa die New Yorker Galerie Callicoon Ulrike Müller, die parallel dazu im Kunstverein vorgestellt wird. Es gibt in der Stadt ein gutes Zusammenspiel.
Highlights in der Skulptur?
Gehlen: Wir prüfen gerade den Standort für monumentale Arbeiten. Wir möchten gern „Caldera“ von Tony Cragg aus dem Skulpturenpark präsentieren. Meuser bekommt einen Überblick. Bei anderen Bildhauern wird noch geprüft, ob wir den Boden anbohren dürfen.
In Düsseldorf liebt man Gemälde. Haben Sie da vorgesorgt?
Gehlen: Die Düsseldorfer Galerie Linn Lynn will großformatige Bilder von Konrad Klapheck präsentieren. Eigen + Art aus Berlin zeigt die Österreicherin Kristina Schuldt mit einem „Einkaufswagen, eine Treppe herabsteigend“. Die Arbeit erinnert an Marcel Duchamp und damit natürlich auch an Gerhard Richter.
Was für ein Publikum erwarten Sie?
Gehlen: In einem ersten Schritt ist es uns gelungen, flächendeckend alle wichtigen Sammler aus der Region anzusprechen. Nun ziehen wir den Kreis größer und denken an einen Umkreis von zwei bis drei Auto- oder Flugstunden. Das heißt, die Sammler kommen aus ganz Europa, aus USA und Asien. Botschafter reisen mit bestimmten Gruppen an. Aus London kommen 50 Personen, aus Indien 19, aus Taiwan sechs Personen. Der Multiplikator aus Brüssel bringt uns freundlicherweise 30 Interessenten mit.
Wie ist das lokale Publikum?
Gehlen: Es zeichnet sich durch ein sehr großes Interesse und eine wirtschaftliche Potenz aus. Es sind sehr viele interessierte Menschen darunter, die jetzt endlich einmal die ersten Kunstkäufe tätigen wollen, aber kompetente Ansprechpartner brauchen. Das ist ein fantastisches Potenzial. Es ist meine wichtigste Aufgabe in der Messe, die neue Generation von Sammlern zu etablieren. Wir müssen für den Nachwuchs sorgen und ihn betreuen.
Gibt es Angebote fürs kleine Geld?
Gehlen: Ja, selbst große Galerien wie Hans Mayer haben selbstverständlich auch Arbeiten ab 1000 Euro. Man will ja auch Menschen gewinnen, die sich erstmals mit dem Gedanken beschäftigen, Kunst zu kaufen. Sie sollen nicht denken, sie müssten nur mit einem großen Geldbeutel zu uns kommen.