Drei Fragen an Kabarettist Florian Schröder

Der Mann ist nach 2000 Jahren am Ende, meint Florian Schröder und holt in seinem Programm im Kom(m)ödchen "Du willst es doch auch!" aus, diesen Zustand auf herrlichste zu zelebrieren.

Düsseldorf. Der Mann ist nach 2000 Jahren am Ende, meint Florian Schröder und holt in seinem Programm "Du willst es doch auch!" aus, diesen Zustand auf herrlichste zu zelebrieren. Das bekennende Mitglied der Generation "Irgendwas mit Medien" ist Samstag, Sonntag und am Montag, jeweils um 20 Uhr, im Kom(m)ödchen zu Gast. Karten: 3 0211 / 32 94 43. Herr Schröder, in Ihrem aktuellen Programm "Du willst es doch auch!" erklären Sie die Zeit der Männer für beendet. Ist es wirklich schon so weit mit dem starken Geschlecht?Florian Schröder: Ich denke schon. Die Dienstleistungsgesellschaft ist eine Frauengesellschaft. Der Jäger hat ausgedient. Aber ein neues Bild ist nicht zu erkennen. Nur ein hilfloses Suchen nach möglichen Rollen, möglichen Lebensweisen. Das gilt in ähnlichem Maß sicher auch für Frauen. Nur haben sie durch ihre Geschichte den Vorteil, mit widersprüchlichen Anforderungen besser umgehen zu können. Das führt zu dem Gefühl, dass der Mann in seiner Rolle als Vater eine Art Luxus ist, den man sich leistet, solange es gut läuft. Im Zweifel machen es die Frauen eben allein. Und das sehr erfolgreich. Sie werden als Prototyp einer neuen Generation gepriesen, der die Grenzen zwischen Kabarett und Comedy aushebelt. Was zeichnet denn Ihre Generation aus?Schröder: Ich nenne uns die Generation IMM - "Irgendwas mit Medien". Junge Menschen, die mit Vorliebe in Berlin, Hamburg oder München leben, Designerbrillen-Imitate tragen und sich schon deshalb unglaublich kreativ fühlen, weil sie von sich behaupten, nicht vor Einbruch der Dunkelheit arbeitsfähig zu sein. Ohne Religion, ohne politische Ideologie, aber immer mobil und flexibel. Man könnte uns auch die ironische Generation nennen. Die Ironie ist der Humor der flexibilisierten Generation - nie in den Verdacht eines Standpunkts geraten. Wem ist die Trennung zwischen Politischem und Nonsens so wichtig?Schröder: Neulich hat ein Journalist über mich geschrieben: "Ob er Comedian oder Kabarettist ist, wurde bis zum Schluss des Programms nicht klar." Daran sehen Sie, dass es immer noch eine Forderung an den Künstler gibt, die lautet: Entscheide Dich, ob Du zu den "guten kritischen" Kabarettisten oder zu den "bösen Dumm"-Comedians gehören willst." Das finde ich lächerlich.