Düsseldorfer Bands: Die wichtigsten Alben des Jahres
Die Düsseldorfer Bands sind in den Studios. Was dabei herauskommt — hier eine Übersicht.
Düsseldorf. Düsseldorf und Popmusik — diese Verbindung drückt sich für viele schon in den Namen Die Toten Hosen und Kraftwerk erschöpfend aus. Dass die Landeshauptstadt aber auch abseits ihrer beiden ewigen Zugpferde umtriebige und hervorragende Musiker zu bieten hat, soll die folgende Zusammenstellung Düsseldorfer Künstler zeigen, die 2014 mit einer Platte noch von sich hören lassen werden.
Massendefekt Seit 13 Jahren gibt es die Rocker aus Düsseldorf und Meerbusch nun schon. „Tangodiesel“ (2011) machte sie überregional bekannt und führte sie ins Vorprogramm der Donots. Am 21. Februar legt das Quartett mit „Zwischen gleich und anders“ das fünfte Album nach — produziert von Tim Schulte, der auch für Ex-Hose Wölli und seine Band des Jahres am Regler saß.
Vier Promille sind die Proberaumnachbarn und, wenn man so will, die kleinen Brüder der Broilers, mit einer Schwester als Frontfrau (Sängerin Melly). Inklusive einer vierjährigen Unterbrechung machen sie seit 1994 Punk und Artverwandtes und bringen ihr Comeback-Album nach der Reunion 2011 wohl im Mai heraus. Eingespielt ist es laut Internetseite jedenfalls schon.
Meg’n Jez Vom Ritchie ist bekannt als Schlagzeuger der Toten Hosen. Sehr bekannt. Es könnte aber sein, dass ihm sein eigener Sohn demnächst Bekanntheitskonkurrenz macht: Jez bildet nämlich mit Sängerin Meg das Singer-Songwriter Duo Meg’n Jez, das bereits gemeinsam mit Vater Ritchie auftrat und derzeit am Debütalbum arbeitet, das in diesem Jahr erscheinen soll.
Cashbar Club Aufgetreten sind Cashbar Club um Sänger Marcus „Opa“ Haefs — dem offiziellen Musikbeauftragten und Stadion-DJ Fortuna Düsseldorfs — bereits zigmal, unter anderem beim Benefizkonzert für die DEG im Düsseldorfer Dome. Vier Jahre nach ihrer Gründung legten sie jüngst mit „No. 1“ auch ihre erste, zwischen The-Clash- und Undertones-Punk schwankende CD vor.
Broilers Über die Broilers muss man nicht mehr viele Worte verlieren: Sie sind von der Szene-Punkband aus dem Düsseldorfer Süden zum Rockquintett geworden, das die großen Hallen füllt. Mit „Noir“ veröffentlichen sie am 7. Februar ihr sechstes Album. Der Vorgänger „Santa Muerte“ erreichte Goldstatus. Das könnte ihnen wieder gelingen. Mindestens.
Der Plot sind eine Hip-Hop-Formation um die beiden Rapper Elmäx und Conny, die so ähnlich schon seit gut zehn Jahren besteht. Größere Aufmerksamkeit bekamen die fünf nach ihrem Sieg beim Video Crew Battle 2013. Am 21. Februar erscheint ihr Album „Mit der Concorde über den Atlantik“ auf dem eigenen Label Sweeep Records.
Hauschka alias Volker Bertram ist mit dem präparierten Klavier ein musikalischer Weltbürger — mit globalem Erfolg. Auf seinem neuen Album „Abandoned City“ (Cityslang), das am 14. März erscheint, nimmt der Minimalist die Geisterstätte dieser Welt zum Anlass musikalischer Auseinandersetzung. Dabei verzichtet er — anders als zuletzt — auf einen zusätzlichen Bläsersatz und begnügt sich mit seinem Klavier und einer Bassdrum. Damit schwebt er nicht zwischen, sondern über Kategorien wie E- und U-Musik.
Mighty Mammut Movement wollten ihr Debütalbum eigentlich schon Ende 2012 veröffentlichen. Irgendwas ist bei der elfköpfigen Do-it-Yourself-Formation dann doch immer dazwischen gekommen. Szenebekanntheit hat sich die Rap-/Reggea-/Ska-Gruppe ohnehin schon durch ihre mitreißenden Live-Shows erspielt. Bleibt abzuwarten, wie viel Bühnen-Vibe sie im Studio einfangen konnte. „In Bewegung“ erscheint im März oder April.
Stabil Elite haben mit ihrem Debütalbum „Douze Pouze“ die Kritiker landauf, landab verzückt. So elegant, selbstverständlich und eigenständig war schon lange keiner mehr mit dem fast schon musealen Krautrock-Erbe Kraftwerks umgegangen. Im Herbst erscheint endlich der Nachfolger, wieder bei Italic. Die Band kündigte vergangenes Jahr bereits an, es würde etwas poppiger werden.
Honig war noch so ein Senkrechtstarter aus dem Jahr 2012. Kurz nach der Auflösung seiner Band Benevolent veröffentlichte Stefan Hinig sein erstes Solo-Album „Empty Orchestra“ mit zart-melodiösem Folk-Pop. Kurze Zeit später stand er dann beim Label Haldern Pop unter Vertrag, spielte auf dem gleichnamigen Festival und das Grand Hotel van Cleef übernahm sein Booking. Am 22. August erscheint Honigs Zweitling.
Callejon sind nach den Toten Hosen und den Broilers aktuell wohl die Düsseldorfer Band mit den höchsten Chart-Platzierungen. „Blitzkreuz“ (2012, Four Music), das letzte Studio-Album der Metalcore-Band, chartete gar auf Platz sieben. Zur neuen Platte wird noch nicht viel verraten. Nur so viel: Sie erscheint in der zweiten Jahreshälfte. Mal sehen, ob sie Rang sieben toppen können.