Düsseldorfer Kunstpreis 2008 geht an Rosemarie Trockel
Die Kölner Künstlerin Rosemarie Trockel erhält den diesjährigen Düsseldorfer Kunstpreis.
Düsseldorf. Die Kölner Künstlerin Rosemarie Trockel erhält den diesjährigen Düsseldorfer Kunstpreis. Das teilte die Stadt Düsseldorf am Freitag mit. Die mit 55 000 Euro dotierte Auszeichnung zählt zu den am höchsten ausgestatteten Kulturpreisen in Deutschland.
Sie wird an Künstler verliehen, deren Werk richtungsweisend für die Entwicklung der zeitgenössischen Kunst ist. Sie sage gerne zu, lautete nach Angaben der Stadt die "freudige" Reaktion der Künstlerin vom Freitag. Trockel gilt als schweigsam und zurückgezogen.
Das Werk der 55-Jährigen lasse sich in keine Kategorie einordnen, heißt es in der Begründung der Jury. Trockels Werk zeichne sich durch Vielseitigkeit und radikale Experimentierfreude aus:
"Dem spielerischen Oszillieren zwischen den Medien Zeichnung, Skulptur und Video entspricht das freie Vagabundieren der künstlerischen Bedeutungen". Mit der Vergabe solle auch die "politisch engagierte Künstlerin" Trockel gewürdigt werden.
Rosemarie Trockel, die 1952 im westfälischen Schwerte geboren wurde, ist seit vielen Jahren eine der gefragtesten Künstlerinnen weltweit. Laut Künstler-Ranking der Zeitschrift "Capital", dem jährlichen "Kunstkompass", belegt sie regelmäßig einen der vordersten Plätze der 100 bedeutendsten Gegenwartskünstler.
In den 80er Jahren machte sich die konzeptuell arbeitende Trockel, einen Namen mit ihren die Geschlechterfrage berührenden Werkgruppen der "Woll- oder Strickbilder" und "Herdplattenarbeiten". Aufsehen erregte 1997 das in Zusammenarbeit mit Carsten Höller entstandene "Haus für Schweine und Menschen" zur "documenta x" - ein Werk einer Reihe mit "Behausungsmodellen".
Trockel, die seit 1997 Professorin an der Düsseldorfer Kunstakademie ist, ist die dritte Preisträgerin des Düsseldorfer Kunstpreises. Bislang wurden der US-amerikanische Videokünstler Bruce Nauman und die südafrikanische Malerin aus Amsterdam, Marlene Dumas, mit der Auszeichnung bedacht.