Fotograf Richard Gilligan erforscht die Welten der Skater
Ein irischer Künstler ist durch Europa und die USA gereist und fand, was sich Düsseldorfer Skater wünschen: coole Plätze.
Düsseldorf. Richard Gilligan kommt aus Belfast, wo es ganz sicher viele interessante Orte gibt. In der Hauptstadt Nordirlands hat er Fotografie studiert und vermutlich auch den guten Blick für besondere Locations entwickelt. Vor vier Jahren hat er angefangen, die ganze Welt ins Visier zu nehmen und das hat vor allem mit seiner sportlichen Passion zu tun, Skateboard fahren.
Heute ist er 32 Jahre alt und dabei, sich als Dokumentarist selbstgebauter Skater-Areas einen Namen zu machen. Sein aktueller Fotoband „DIY“ ist im Handel bereits nicht mehr zu haben. Einige wenige Exemplare gibt es noch im Carhartt Store auf der Mittelstraße, und das hat folgenden Grund: Philipp Maiburg, für das Musikmarketing des Unternehmens tätig und künstlerischer Leiter des Open Source Festivals, hat Fotokünstler Gilligan nach Düsseldorf eingeladen. Der Ire reist zur Nacht der Museen an und wird eine Auswahl seiner Aufnahmen zeigen.
Die temporäre Schau ist nicht nur an einem Ort geplant. So wie Skater sich ihre Räume erobern müssen, so wie Gilligan für seine künstlerische Dokumentation dieser Szene durch die Welt gereist ist, wird auch die Präsentation der Fotos eine mobile Angelegenheit. Um 19.30 Uhr stellt Gilligan seine Arbeiten im Salon des Amateurs vor. Parallel werden an der Kasernenstraße Schaukästen, welche die Commerzbank früher einmal genutzt hat, mit Fotos bestück, ebenso Düsseldorfs wohl kleinster Ausstellungsraum Mikro, der sich an der Herzogstraße befindet. Dort sollen Fotos von Gilligan eventuell als Collage oder in überdimensionaler Größe zu sehen sein. Darüber brütet Maiburg noch und hat dabei Moritz Wegwerth an seiner Seite. Der 32-Jährige studiert an der Akademie in der Gursky-Klasse, seine Kunst wurde, wie die WZ bereits berichtete, ausgezeichnet.
„Wenn man sich die Fotos von Gilligan anschaut, dann sieht man Düsseldorf“, sagt Maiburg. „Die Sachlichkeit seiner Fotos erinnert stark an die Düsseldorfer Schule.“ Ihn selbst habe am meisten beeindruckt, dass die abgebildeten Orte den Zweck, dem sie dienen, eigentlich verbergen. „Sie sehen aus wie Müllhalden, verödetes Bauland und heruntergekommene Parkhäuser, werden aber dadurch belebt, dass die Skaterszene sie nutzt.“
Skater-Areas — für Maiburg auch in Düsseldorf ein Thema. Ein politisches noch dazu. „Hier gibt es ja schon seit ewigen Zeiten Diskussionen darüber, dass Skater bei uns fast immer vergeblich nach geeigneten Orten für sich suchen“, sagt Philipp Maiburg.