Revue Hommage an Heinz Erhardt im Capitol

Düsseldorf · So war die Revue mit Schauspieler Jörn Brede.

Jörn Brede als Heinz Erhardt im Capitol-Theater. Hier beim Gänseblümchen-Gedicht.

Foto: Jörg Scheibe

Der Versuch, treffend zu beschreiben, wer Heinz Erhardt war, ist nicht einfach – man muss ihn sehen, ihn sprechen hören, sich bewegen sehen. War der mollige, immer im besten Zwirn gekleidete, stets schelmisch lächelnde Mann, nun Komiker, Entertainer, Schauspieler, Musiker oder gar Dichter? Er war all dies und sein gesamtes Wirken war durchdrungen von seiner so unnachahmlichen Art: etwas tollpatschig, immer freundlich, verschmitzt und durch und durch gewitzt mit Worten spielend. Dabei changierte seine Anmutung immer zwischen dem eines Lausbuben und eines über die Stränge schlagenden Beamten.

Erhardt wäre dieses Jahr 110 Jahre alt geworden, zeitgleich erinnern wir 2019 an seinen 40. Todestag. Nicht nur seit gestern gibt es Shows oder Einzelkünstler, die an das Erbe des Großmeisters dieser typisch deutschen Komik live auf der Bühne erinnern. Eine dieser Hommagen ist die „Heinz Erhardt Revue“ der Kammeroper Köln mit Jörn Brede in der Rolle Heinz Erhardts. Nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Veranstaltung, in der Thorsten Hamer die Rolle verkörpert. Nun besuchte die Revue das Capitol-Theater in Düsseldorf und belebte die Erinnerung an Erhardts Schaffen in einer Melange aus Sketchen, nachempfundener Filmszenen, Liedern oder auch Rezitationen von Erhardt unvergessen gebliebenen Gedichten.

Vor einer durch und durch handgemacht wirkenden Kulisse, die aber gut die Erhardt-Ära zitiert, entstand in der Regie von Britta Kohlhaas unter der musikalischen Leitung von Thomas Aydintan ein launig pointierter Abend. Umrahmt wird Brede zudem von zwei Damen, Annette Potempa und Alexandra Haar, die von Fall zu Fall unterschiedliche Rollen einnehmen.

Indes sei betont, dass Brede weniger ein Heinz-Erhardt-Look-alike, ein Doppelgänger, ist. Eigentlich sieht er ihm gar nicht so sehr ähnlich, hat er auch bei dem Auftritt alle wichtigen Attribute an sich: Halbglatze, Anzug, Brille. So fällt es einem bei aller Akkuratesse – wenngleich bei Erhardt oft weniger mehr war – die Brede in Sprache, Gestik und Mimik legt, nicht unbedingt leicht, sich in die Heinz-Erhardt-Stimmung hineinziehen zu lassen. Der Abend gelingt vor allem auch durch musikalische Einlagen. Immerhin ist es eine Produktion der Kammeroper Köln. Laki