Konzert: Klangrausch mit Mahler und Rachmaninow

Der norwegische Pianist Leif Ove Andsnes und das Orchestra dell’Accademia di Santa Cecilia Roma unter Leitung von Antonio Pappano gastierten in der Tonhalle.

<strong>Düsseldorf. Oft sind es schon die ersten Sekunden, in denen klar wird, ob ein Abend zündet oder kalt lässt. Und als der norwegische Pianist Leif Ove Andsnes mit dem Orchestra dell’Accademia di Santa Cecilia Roma unter Leitung von Antonio Pappano die ersten Akkorde des 2. Klavierkonzerts von Rachmaninow anschlägt, ist der Funke bereits übergesprungen. Das einleitende Klaviersolo hat etwas von dumpfen Glockenschlägen, die aus dem Nichts kommen und schließlich ins monumentale Fortissimo münden. Zu einem donnernden Klavierakkord setzt das Orchester ebenso kraftvoll ein. Energisch greift Andsnes in die Tasten, da er aber über einen vorzüglichen Anschlag verfügt, entlockt er dem Flügel wohlklingende Wucht.

Andsnes überzeugt durch Transparenz und Natürlichkeit. Musikalische Verläufe wirken wohlproportioniert, Affekte erwachsen aus dem Geist der Komposition und verkümmern nicht zu äußerlichem Blendwerk. Das römische Orchestra dell´Academia di Santa Cecilia besticht durch warme Klangfülle.

Dieser satte Sound lädt auch Gustav Mahlers 1. Sinfonie auf bis zum Anschlag. Die Darbietung steckt voller Energie. Pappano wählt zum Teil sehr rasche Tempi, denen das Orchester zwar spieltechnisch nicht immer folgen kann, doch reißt die Dynamik der Aufführung einfach mit. Tosender Beifall, drei Zugaben.