Kunsthallen-Jubiläum: Wandern zwischen Musikwelten
Die Kunsthalle feierte am Wochenende ihr 40-jähriges Bestehen.
Düsseldorf. Manchmal reichen ein paar Meter Fußweg aus, um in eine andere Welt einzutauchen. So auch beim "Festival zu Kunst und Musik", mit dem die Kunsthalle ihr 40-jähriges Bestehen feierte.
Zum kompletten Stimmungswechsel kommt es, als die Musikfans das eher heimelige Kom(m)ödchen verlassen, um sich der Klanginstallation von Jörg Steinmann in der Tiefgarage zu stellen. Dort ertönen mit weich an- und abschwellenden Pegeln die vom Künstler in der Innenstadt gesammelten Klang-phänomene, die zusammen mit dem Lärm der Autos ein eigenwilliges Klanggemälde ergeben.
"Die Kunsthalle hat schon immer einen engen Bezug zur Musik gehabt. Das fängt bei Fluxus an und geht über die experimentelle Musik und Jazz zu Punk und New Wave. Zum Jubiläum haben wir versucht, vier Jahrzehnte der Düsseldorfer Musikszene zwischen Avantgarde und Pop zusammen zu führen", sagt Organisator Peter Gorschlüter.
Auch generationenübergreifende Auftritte gehörten zu dem Konzept - etwa bei Dieter Moebius (Kluster/Cluster) und Stefan Schneider (Mapstation) trafen elektronische Musik der 60er und der 90er Jahre aufeinander.
Zu den Höhepunkten des Festivals zählte das Comeback der Düsseldorfer Formation Superbilk, die seit 2000 nicht mehr in Originalbesetzung auf der Bühne stand. "Wir hatten damals noch unser drittes Album produziert und standen am Scheideweg zur Karriere als Profiband. Doch das hat sich mit unseren Lebensentwürfen nicht gedeckt. Einige hatten wie ich andere Kunstprojekte, bei anderen kam der Beruf oder die Familie dazwischen", berichtet Sängerin Wicki Wehrmeister.
Nun sind Superbilk zurück, zumindest für das Konzert in der Kunsthalle. "Wie es weiter geht, wissen wir noch nicht. Wir wollen aber auf keinen Fall wieder am großen Musikrad drehen. Aber lokale Geschichten sind durchaus denkbar. Das hat die Harmonie bei den Probe deutlich gezeigt", freut sich Wehrmeister über das umjubelte Konzert im Kinosaal, dei dem die Düsseldorf mit "Wall" und "Zurückgehalten" auch zwei bislang unveröffentlichte Songs präsentierten.