Düsseldorf Nacht der Museen: Spaß und Mitmachaktionen am Rande der Hochkultur
Events zwischen Fotostars, Fahrradfans, Wortakrobaten und Performance-Künstlern an allen Ecken der Stadt.
Düsseldorf. Hundert Tage vor dem Grand Départ greift auch die Nacht der Museen das Radrennen auf. Im NRW-Forum, Ehrenhof 2, werden kostenlos Fahrräder zur Verfügung gestellt, mit denen Besucher bequem und schnell von Haus zu Haus fahren können. Die Bike-Station vor der Tür wird von einer Sound-, Licht- und Nebelinstallation begleitet. Ab 22 Uhr gibt es eine Free-Bikes-Aftershow-Party. Im Innern können Straßenfotos der Weltstars Peter Lindbergh und Garry Winogrand bewundert werden. Alternativ steht auch ein „Fischmuseum“ bereit.
Im ehemaligen Postverteilzentrum zwischen Capitol-Theater und Hauptbahnhof, Kölner Straße 114, gibt es einen Velo-Flohmarkt. Jeder kann dort sein ausgedientes Fahrrad verkaufen lassen oder pünktlich zum Saisonstart sein „neues“ gebrauchtes Rad finden. Riesentandems, Artisten und rollende Musikgruppen auf Fahrrädern werden durch die Innenstadt und rund um das Rathaus rollen.
Die alternative Szene amüsiert sich eher über die Radprofis. Jedenfalls findet im Verein Metzgerei Schnitzel an der Bilker Allee 233 eine Aktion statt, bei der Norbert Krause eine Fahrraddruckmaschine bereitstellt. Wer will, kann durch seine Körperkraft Papier gestalten. Wer will, kann sich aber auch um 19 Uhr vor der Tür treffen und eine Rundfahrt durch die Stadt zur Nacht der Museen machen.
Immer etwas Besonderes gibt es im Haus der Architekten im Medienhafen, Zollhof 1. Um 19.45 und 22 Uhr gastiert der bekannteste deutsche Poetry Slammer, der Wortkünstler Sebastian 23. Er präsentiert sein neues Soloprogramm „Blatt vorm Mund“ in einer Slam-Solo-Show mit bunten Texten und musikalischen Features. Das Publikum ist wie immer ein Teil der Show und entscheidet am Ende mit Applaus, wer gewinnt.
Ein paar Schritte sind es nur noch zu Kai 10, Kaistraße 10. wo eine Schau zu rätselhaften Mischwesen lockt. Dazu tritt Anna-Lena Meisenberg, Studentin bei Marcel Odenbach an der Kunstakademie Düsseldorf, in einer Musikperformance auf. Sie singt und performt vor der eigenen Videoprojektion. Sie agiert um 20.30 und 22 Uhr unter dem Künstlernamen Nikki Sharp.
Ebenfalls am Rhein liegt das ehemalige Mannesmann-Hochhaus, heute Wirtschaftsministerium, Berger Allee 25. Dort errichtet das Kunsthaus NRW für das Wochenende eine Dependance im 21. Stockwerk ein. Zu sehen ist Medienkunst, die das Land in jüngster Zeit angekauft hat. Gleichzeitig haben die Besucher einen schönen Blick über das Panorama der Stadt. Acht Künstler sind beteiligt, darunter der Mitarbeiter von Rektorin Rita McBride, Elmar Hermann.
Von der Höhe in die Tiefe: Mit macht der Verein Reinraum, der in die unterirdische Toilettenanlage am Jahnplatz bittet. Es gibt junge Fotokunst. Unter Tage und auf dem Platz will die Live-Band Kochkraft unkonventionelle, ekstatische und elektrische Musik um 19.45 und 21 Uhr geben.
Wer sich für Bernhard Pfau interessiert, den Architekten de Düsseldorfer Schauspielhauses, sollte im Theatermuseum im Hofgarten, Jägerhofstraße 1, die informative Ausstellung zum „Kampf ums Düsseldorfer Schauspielhaus“ nicht verpassen. Die Architekturikone hatte es mehrfach schwer, die vergangenen Jahrzehnte zu überstehen. Stündlich gibt es Führungen.
Zwei Locations zum Schluss, wo die Nachtschwärmer garantiert auf Künstler treffen: Das W 57 an der Worringer Straße 57 ist ein Wohn- und Ausstellungsprojekt der kreativen Szene. An der Worringer Straße 94/96 liegt das Hotel Friends, hier gibt es Performances, Videos und Führungen.