Düsseldorf Jazz-Rally: Sister Slegde kommen auch ohne Joni
25. Jazz Rally hat zum Geburtstag den Schwerpunkt USA. Highlights von Scott Hamilton bis zu Gregory Porter.
Düsseldorf. Es war der Super-Gau für die Organisatoren der Jazz Rally. Erst vor zwei Wochen war der Vertrag mit Sister Sledge unterzeichnet worden. Die Soul- und Funk-Band mit Welthits wie „We are Family“ oder „Lost in Music“ sollte der Hauptact bei der 25. Jazz Rally am Pfingst-Wochenende sein. Am Wochenende kam dann die Nachricht, dass Joni Sledge, eine der vier Schwestern, im Alter von 60 Jahren plötzlich verstorben ist. Bei der Vorstellung des Geburtstags-Programms war Nils Gropp vom künstlerischen Beirat des Festivals, sichtlich erleichtert: „Wir haben mit dem Management gesprochen und einen Tag später die Zusage bekommen, dass die Band trotzdem in Düsseldorf auftreten wird.“
Sister Sledge haben entschieden, die gesamte Europa-Tour zu spielen. Der Auftritt bei der Jazz Rally am 4. Juni im Zelt auf dem Burgplatz ist das erste Konzert in Deutschland. Nils: „Das war schon immer eine echte Familien-Band. Die Tochter einer Schwester wird mit auf der Bühne stehen.“
Einer der Schwerpunkte zum Geburtstag der Jazz Rally sind die USA. Für das Konzert von Gregory Porter am Festival-Freitag gibt es schon jede Menge Reservierungen. Es sollen aber bis zum Schluss noch Plätze frei gehalten werden. Saxofonist Reiner Witzel, ebenfalls Mitglied im künstlerischen Beirat, freut sich auf berühmte Kollegen wie Scott Hamilton mit seinem Quartett: „Das ist einer der wichtigsten Saxofonisten der Gegenwart.“ Mit Earnie Watts und Bob Moses kommen weitere Hochkaräter der amerikanischen Jazz-Szene an den Rhein.
Auch die deutsche Szene gratuliert natürlich zahlreich zum 25-Jährigen. Jeff Cascaro holt seinen Auftritt nach, der beim letzten Mal wegen einer Erkrankung kurzfristig abgesagt werden müsse. Regelmäßige Gäste sind inzwischen die Gebrüder Roman und Julian Wasserfuhr. Die Düsseldorfer Jazzer sind unter anderem mit dem Haus Gahler Quintett, Axel Fischbacher oder Barbara Oxenfort dabei.
Obwohl Dieter Falk gerade mit seinem Großevent zum Luther-Jubiläum unterwegs ist, legt er noch ein Heimspiel ein. Mit seinen „Falk & Sons“ spielt er in der Johanneskirche nicht nur verjazzte Choräle. Es wird auch Kostproben aus dem ersten Soloalbum von Sohn Paul Falk geben, das bald erscheinen wird.
Daneben werden sich am Pfingstsamstag wieder Musiker zur spontanen Jam-Session im Breidenbacher Hof einfinden, die sich zu einem Höhepunkt des Festivals entwickelt hat. Und Wolf Doldinger, Bruder von Schirmherr Klaus Doldinger, stellt ein neues Projekt für Kinder vor.