Neues Literatur-Netzwerk startet Neues Netzwerk für Autoren
Düsseldorf · Mit einem neuen Netzwerk im Internet wollen mehr als 40 Institutionen Autorinnen und Autoren aus der Region bekannter machen.
. Mit dem Onlineportal „Literatur Rheinland“ bekommt die regionale Szene eine neue starke Stimme. Mehr als 40 Institutionen und Initiativen haben sich für ein gemeinsames digitales Angebot zusammengeschlossen. Lesefutter für Bücherwürmer gibt es reichlich im Rheinland. Nur ob die Worte der Schriftsteller und Dichter auch immer gehört werden, war bislang vor allem der unermüdlichen Arbeit engagierter Literaturbüros und -häuser oder unabhängiger Verlage zu verdanken. Was bislang fehlte, war eine Plattform, die das Engagement bündelt und einen Überblick vermittelt, wie reichhaltig die Literaturszene entlang des Rheins ist.
Westfalen und das Ruhrgebiet haben bereits gezeigt, wie hilfreich ein solides Netzwerk sein kann. Nun hat auch das Rheinland ein Onlineportal, das ab sofort unter www.literatur-rheinland.de zu Entdeckungsreisen in unendliche Wortwelten einlädt.
„Literatur Rheinland“ hat
bereits rund 40 Mitglieder
„Wir möchten damit die bestehenden Angebote in der Region sichtbar und bekannter machen“, erklärt Michael Serrer, Leiter des Literaturbüros NRW, eines der Ziele des Netzwerks. Ein weiteres sind die engere Zusammenarbeit und der Austausch von Institutionen, Verlagen oder Initiativen. Rund 40 Mitglieder hat „Literatur Rheinland“ bereits. „Wir wünschen uns natürlich, dass wir noch weiter wachsen“, ergänzt Serrer. Natürlich soll das Netzwerk außerdem eine Plattform für Schriftsteller und Dichter der Region sein, die sich mit eigenen Texten einbringen. „Es wäre schön, wenn sich auf diese Weise auch die Akteure untereinander besser kennenlernen“, hofft Serrer. Für einen ersten Überblick lohnt sich ein Klick auf die „Literaturkarte“. Dort können Besucher auf Lesetour durch Regionen und Städte gehen. Ein weiterer Klick auf das Symbol einer Schreibfeder führt zu Porträts der jeweiligen Autoren, die dort lebten und wirkten. So ist dort beispielsweise zu lesen, dass Heinrich Spoerl ein Düsseldorfer Jong war, das Heinrich-Heine-Institut seinen Nachlass verwaltet und sein wohl berühmtestes Buch, „Die Feuerzangenbowle“, Pate bei der Namensfindung der Oberkasseler Literaturkneipe „Sassafras“ stand. Zu jedem Autorenporträt liefert das Portal einen Auszug aus dem Werk. Im Fall Spoerls natürlich aus seiner „Feuerzangenbowle“. Die Passagen wurden zusätzlich von Schauspielern eingelesen. Ein doppelter Genuss also, fürs Auge und Ohr.
Schriftsteller, wie die in Monheim geborene und seit Langem in Hamburg lebende Ulla Hahn oder die Wuppertalerin Hung-min Krämer steuerten eigene Texte für das Portal bei. Diese sogenannten „Textstellen“ sind über das Symbol einer Buchseite direkt ansteuerbar.
Troisdorf hat ein Bilderbuchmuseum
Hauptanliegen des Netzwerks ist es, weniger bekannte Orte und Autoren in den Blick zu rücken. So ist zu erfahren, dass Troisdorf ein Bilderbuchmuseum hat, das Europäische Übersetzerkollegium in Straelen zu finden ist und sich der Kölner Verein Land in Sicht ausschließlich junger Literatur aus der Domstadt widmet. Ulla Hahn ist begeistert von dem neuen Portal: „Es ist ein so tolles Angebot. Genau so eine starke Stimme braucht die Literaturszene.“
Für die Digital Natives – also die mit der Digitalität Aufgewachsenen – unter den Lesebegeisterten ging kürzlich bereits das interaktive Projekt „Flussland“ auf Instagram an den Start. Die Lyrik-Anthologie präsentiert jede Woche neue Texte von rheinländischen Autoren. Bis heute wurden schon 100 Texte darauf publiziert. Jeder, der eine dichterische Ader hat, kann seine Poesie einsenden. Ein Kurator wählt regelmäßig Texte aus, die veröffentlicht werden. Abgerundet wird das Portal „Literatur Rheinland“ mit einem Veranstaltungskalender, monatlich von Experten ausgewählten Buchempfehlungen und einem Magazin, das sich den verschiedenen literarischen Spielarten ausführlich widmet.