Premiere: Promi-Geplauder vor dem leichten Schwank
Wenn Promis wie Hugo Egon Balder, Jenny Jürgens und Marianne Rogée die Schadow Arkaden bevölkern, dann steht vermutlich bald eine Premiere im Theater an der Kö ins Haus. Und wie gewohnt nehmen sie sich zwischen den letzten Proben Zeit, um im Foyer über ihr Stück zu plaudern.
Düsseldorf. Das Stück, das neben Balder, Jenny Jürgens uns Marianne Rogée auch Sina-Maria Gerhardt, Marion Mainka, Frank Büssing und Claus Thull-Emden zusammenführt, heißt "Die Nummer des Jahres" und stammt aus der Feder von Gunther Beth, der schon den "Neurosen-Kavalier" schrieb. Jetzt aber geht es um den Radio-Sender Antenne Erkrath, der jeden Sonntag telefonische Seelsorge betreibt. Doch dieser Sonntag fällt unglücklicherweise auf Weihnachten - und wer will da schon Seelsorge anbieten?
Als einen Schwank bezeichnet Regisseur und Hausherr Renée Heinersdorff das Stück, das im Gegensatz zur sonstigen Praktik schon vor der Premiere "fertig" ist. "Und die Proben zu solch lustigen Stücken sind meist die ernstesten und konfliktträchtigsten überhaupt", sagt Heinersdorff. Nicht zuletzt weil man so "technisch genau" arbeite. Doch hier sei alles ganz anders gewesen.
"Wir alle hatten so viel Spaß", beteuert "Lindenstraßen"-Star Marianne Rogée, wir waren so dicht - ich wünschte, andere Menschen hätten auch solche Begegnungen!" Zustimmendes Nicken bei ihren Kollegen. Dabei betont die zierliche Rothaarige, dass es das Schwierigste für einen Schauspieler sei, Rollen zu spielen, die nicht hoch dramatisch oder derbe komisch seien. "Am schwersten ist es, wenig zu spielen."
Wenig zu spielen - das gefällt Hugo Egon Balder. In einer Doppelrolle ist der Fernsehmoderator zu sehen. "Für die eine Rolle muss ich mich nicht groß verstellen", grinst er gewohnt verschmitzt. "Meine Frau sagte nur ,Da hat wohl jemand Dein Leben aufgeschrieben!’" Das Theaterleben genießt das ehemalige Kom(m)ödchen-Ensemblemitglied sehr. "Man kommt wieder zurück auf den Boden der Tatsachen, das gefällt mir sehr gut!" Und noch etwas kommt ihm sehr entgegen. "Sinnfragen können hier nicht gestellt werden", stellte Renée Heinersdorff klar, "denn es ist ein Stück, das eigentlich nichts will." "Das passt", kontert Balder, "ich wollte in meinem ganzen Leben noch nie etwas ausdrücken!"