Skurrile Vorboten einer neuen Stadt

Die Schauspielerin Judith Bohle wechselt nach Düsseldorf.

Foto: Thomas Rabsch

Düsseldorf. Unzufrieden, launenhaft und zerstörerisch — als Ibsens „Hedda Gabler“ ist Judith Bohle in den vergangenen Wochen im Staatstheater Wiesbaden aufgetreten. Regie: Uwe Eric Laufenberg. Zur kommenden Spielzeit wechselt die 1984 in Berlin geborene Theater- und Filmdarstellerin unter dem neuen Intendanten Wilfried Schulz ans Düsseldorfer Schauspielhaus.

Bohle hat einige Jahre in Großbritannien gelebt und gearbeitet, bevor sie in Graz Schauspiel studierte. Ihr erstes Festengagement führte sie an das Theater Augsburg. Dort spielte sie die Klara in Hebbels „Maria Magdalena“ und die Titelrolle in Lessings „Minna von Barnhelm“.

Neu im Ensemble

Bohle initiierte die theatrale Rauminstallation „ein Platz an der Sonne — Leben im Grandhotel“ und weitere Aktionen im „Grandhotel Cosmopolis“, das Künstler in einem ehemaligen Altenheim für Asylbewerber, Hotelgäste und Kulturpublikum eingerichtet haben. Ihr erster Eindruck von der neuen Stadt:

Mich überrascht an Düsseldorf...

Judith Bohle: ... dass es trotz seines Reichtums ein so hinreißendes Mekka für Bausünden ist. Und dass jeder, absolut jeder, den ich spreche, ein Verhältnis, eine Anekdote, ein Gefühl zu dieser Stadt hat — schöne und skurrile Vorboten!

Ich erwarte von Düsseldorf...

Bohle: ... dass ich eine gute geduldige Französischlehrerin finde.

Ein Stadttheater bedeutet für seine Bürger...

Bohle: ... Ansprüche formulieren zu dürfen, Überraschungen zu ertragen und Freude an diesem einzigartigen Begegnungsort zu haben. tro