Spektakulärer Kunstdiebstahl: Angeklagter bestreitet

Düsseldorf. Drei Jahre nach dem mysteriösen Kunstdiebstahl von Werken aus der Sammlung der Oetker-Dynastie hat der Prozess gegen einen mutmaßlichen Beteiligten des Coups begonnen.

Der 62-jährige Angeklagte bestritt am Mittwoch vor dem Düsseldorfer Amtsgericht die Vorwürfe. Der Ermittler einer Versicherung sagte aus, dass er mit dem Angeklagten und einer Anwältin über den Rückkauf der gestohlenen Gemälde verhandelt habe. 150 000 Euro seien im Gespräch gewesen. Der Deal sei aber nicht zustande gekommen, vermutlich hätten die Diebe kalte Füße bekommen.

Vor drei Jahren waren aus dem zum Oetker-Konzern gehörenden Bankhaus Lampe in Düsseldorf acht Gemälde der Kunstsammlung Rudolf August Oetker (1916-2007) und weitere Kunstgegenstände verschwunden. Die Diebe hatten bei ihrem Coup Originalschlüssel der Bank verwendet und Gemälde von Carl Spitzweg, Paula Modersohn-Becker und Gabriele Münter gestohlen.

Die Polizei stand vor einem Rätsel: Die Sicherheitssysteme der Bank waren intakt, sämtliche Türen und Fenster verschlossen; es fand sich keine Spur von Gewalt. Dennoch waren die Gemälde verschwunden. Einem Konditor aus Hilden bei Düsseldorf sollen die Bilder angeboten und auch Fotos gezeigt worden sein.

Der Zeuge berief sich am Mittwoch auf einen Gedächtnisverlust: Wegen eines Schlaganfalls könne er sich an das Geschehen nicht mehr erinnern. Zwei weitere Zeugen meldeten sich krank. Der Prozess soll am 17. August fortgesetzt werden.