Kunstakademie Wahlkampf an der Kunstakademie startet

Am 24. April wird der neue Rektor gewählt — oder auch die alte Rektorin. Ob Rita McBride jedoch wieder antritt, ist offen.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Am 24. April wird der neue Rektor der Kunstakademie gewählt oder die bisherige Rektorin wiedergewählt. Ursprünglich war an einen Termin im Juni gedacht, aber das wäre zu kurz nach der Landtagswahl gewesen.

Nun macht der neue Kanzler Jörn Hohenhaus Nägel mit Köpfen. Es gibt einen Wahlausschuss mit ihm als Vorsitzendem — die Zeiten des Improvisierens sind damit vorüber. Bis Montagabend müssen sich die Kandidaten in eine Liste eintragen. Überraschungen sollen damit ausgeschlossen werden. Ob die umstrittene Amtsinhaberin Rita McBride wieder antritt, ist immer noch nicht klar.

Der Kandidat darf, so die Grundordnung der Akademie, nur aus dem Kreis der beamteten und fest angestellten Akademie-Professoren kommen. Er muss vorgeschlagen werden, und er muss den Vorschlag unterschreiben. Es soll diesmal alles ganz transparent vonstatten gehen, das bisherige Mauscheln wird ausgeschlossen.

Es wählt der Senat, aber nach der neuen Hochschulnovelle. Danach haben die stimmberechtigten Professoren nur noch eine Stimme Mehrheit. Wahlberechtigt sind zwölf Professoren, fünf Studenten und je drei Vertretern der Werkstätten und der Verwaltung. In früheren Zeiten hatten die Professoren zwei Drittel der Stimmen.

Die profiliertesten Künstler der Akademie, Andreas Gursky, Gregor Schneider und Katharina Fritsch, winken im Vorfeld ab. „Wenn Ihr alle Eure Köpfe nicht hinhaltet, dann kommt der David aus dem O-Bereich und stellt sich hin“, erklärte Gereon Krebber (Jg. 1973), der Jüngste in der Runde, Professor im Orientierungsbereich. Vor einer Woche sprach er in einem Fünf-Punkte-Programm vom „anständigen, offenen Umgang miteinander“, vom „Respekt gegenüber den Gremien“, aber auch von einem „breiteren Team“, so dass der Rektor wieder auf seine ursprüngliche Rolle als Sprecher und Repräsentant „zurückgeführt“ werden sollte. Die älteren Kollegen pfiffen ihn jedoch zurück. Inzwischen sieht er es ein, wenn er der WZ gegenüber erklärt: „Ich könnte gegen die Stimmen der Professoren gewählt werden, aber das will ich mir nicht antun.“

Von Anfang an im Gespräch war der Düsseldorfer Architekt Karl-Heinz Petzinka (61). Sein Statement am Telefon: „Nach vier Jahren eines gegenseitigen Kampfes kommen wir nur mit Gelassenheit, Ruhe und Besonnenheit aus dem Drama heraus. Ich mache es nur im großen Konsens, sonst stehe ich nicht zur Verfügung. Sollte Rita McBride antreten, werde ich gegen sie antreten. Bekomme ich keine Mehrheit, dann ist das Thema für mich erledigt und ich trete aus dem Senat aus.“