Weissfräcke: Isolde stirbt rheinischer Art
Düsseldorf. Am närrischen 11. Januar am Sonntag um 11.11 Uhr feierten die Düsseldorfer Weissfräcke eine Karnevals-Matinée auf klassische Art. "Opus 1709" lautet der Titel, unter dem Baas, Barythönchen, Autor und Sprecher Burkard Sondermeier mit dem Musikensemble Camarata Carnaval edelhumoristische Unterhaltung boten.
Düsseldorfer Patrioten könnten das Programm etwas zu kölnisch finden, aber rheinisch war es allemal.
Der Titel "Opus 1709" bezieht sich auf die Geburtstunde des Kölnisch Wassers, das ein gewisser Johann Maria Farina vor genau 300 Jahren in Köln kreierte und Eau de Cologne nannte.
Eben dieser Parfumeur hatte einen musikalischen Urgroßneffen, der Geigenvirtuose war und ein karnevalistisch angehauchtes "Capriccio stravagante" komponierte. Das muntere Stück erklang nun in einer originellen Fassung für Klavier, Violine, Cello, Kontrabass und Fagott und war ein großes Hörvergnügen.
Sondermeier erzählte Anekdoten zumeist in rheinischer Mundart, das Ganze aber immer mit kulturellem Anspruch. Und genau so wollen es die Weissfräcke, die sich ganz dem "feinen Karneval" verschrieben haben. Dazu passte besonders gut "Tristan un uns Isolde" frei nach Richard Wagner - die rheinische Fassung.
Während also am Klavier Isoldes Liebestod erklang, erzählte Sondermeier die Handlung nach, gewürzt mit einer kräftigen Prise Ironie. Und das kam gut an. wall