„Wir sind der freien Szene entgegen gekommen“
Politiker und Künstler reagieren auf Interview mit Vertretern der freien Szene.
Die Gespräche über eine bessere finanzielle Ausstattung der freien Szene werden 2015 fortgeführt. Mit dieser Aussage reagieren Politiker von SPD, Grünen und der FDP auf die Berichterstattung am Dienstag in der Westdeutschen Zeitung. In einem Interview hatten Vertreter der freien Tanz- und Theaterszene kritisiert, dass bloß ein Teil ihrer Anliegen Gehör gefunden hatte. Eine feste Förderstruktur sei den kleineren Ensembles und Compagnien nach wie vor nicht gewährt worden. Zudem zeigten sich Alexandra Schmidt und Michael Schmidt von der freien Szene darüber verwundert, dass einige etablierte Künstler Forderungen an die Politik formulierten, die auch die freie Szene betreffen, diese jedoch in die Aktion nicht eingebunden hätten.
Zu diesem Kreis gehören unter anderem Kathrin Tiedemann, Leiterin des Forum Freies Theater (FFT) und Philipp Maiburg, künstlerischer Leiter des Open-Source-Festivals. Tiedemann lässt die Kritik nicht gelten: „Wenn ich mich mit anderen Kollegen in der Stadt treffe, ist das meine Privatsache. Wir sind kein Verein oder sehen uns in Konkurrenz zu der freien Szene.“ Zudem sei im Frühjahr eine offene Veranstaltung geplant, an der Künstler wie Bürger und Politiker zur Teilnahme eingeladen seien.
„Das ist kein Affront“, sagt Maiburg. „Wir möchten eine öffentliche, konstruktive Diskussionskultur etablieren, die den Austausch zwischen Politik, Bürgern und Kultur möglich macht. Es wäre wünschenswert, dass nicht die Größe von Medienbeiträgen darüber entscheidet, wie etwa mit öffentlichen Plätzen verfahren wird.“ In die Künstlerdebatte will sich FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus nicht einmischen. In punkto finanzielle Forderung hat er jedoch ein Ziel vor Augen: „Wir machen weiter, die gerade verabschiedeten Fördersummen sind nur ein Anfang“, sagt er.
Cornelia Mohrs, kulturpolitische Sprecherin der SPD, verweist auf einen größeren finanziellen Spielraum im Beirat für Tanz und Theater. „Früher wurden Anträge der freien Szene allein aus dem Beiratsetat finanziert. Jetzt gibt es erstmals zusätzlich einen Topf für Spitzenförderung.“ Vor diesem Hintergrund, meint Clara Deilmann von den Grünen, seien die frei tätigen Künstler gut bedient. „Wir sind ihr in vielen Punkten entgegengekommen.“ Mit der alten Rathaus-Regierung wäre dies ganz sicher nicht zu machen gewesen.“