Kunst-Affäre: Millionär soll Oldtimer abgeben

Helge Achenbach hatte zwei Ferraris und einen Mercedes als Sicherheit für einen Kredit abgegeben. Doch sie gehörten ihm gar nicht.

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Noch immer beschäftigt die Betrugsaffäre um Kunstberater Helge Achenbach die Gerichte. Gestern musste der 65-Jährige als Zeuge in eigener Sache aussagen. Denn der Insolvenzverwalter fordert von einer Mönchengladbacher Millionärs-Familie drei kostbare Oldtimer zurück. Die hatte Helge Achenbach dem inzwischen verstorbenen Bernd V. als Sicherheit für einen Kredit über 1,75 Millionen Euro übergeben. Doch die Fahrzeuge gehörten Achenbach gar nicht.

Für ein Jahr hatte Achenbach 2013 um den privaten Kredit gebeten: „Für einige Projekte. Ich habe mir nichts Böses dabei gedacht. Die Firmen hatten ja genug Eigenkapital.“ Zunächst wollte der Kunstberater seinen Anteil an der Sammlung Rheinland als Sicherheit geben: „Aber er hat ausdrücklich nach Oldtimern gefragt.“ So wurden zwei Ferraris und ein Mercedes 300 SL Roadster von V. eingelagert.

Tatsächlich aber gehörten die Fahrzeuge gar nicht Achenbach selbst, sondern der Firma State oft the Art. Da war der Kunstberater zwar Hauptgesellschafter, konnte aber über das Vermögen nicht einfach für private Zwecke verfügen. Pikant: Die Millionärs-Familie war auch noch Gesellschafter der Unternehmens. Bernd V. hatte praktisch seine eigenen Oldtimer als Sicherheit bekommen.

Helge Achenbach, der weiterhin Freigänger ist, wies jede Schuld von sich: „Ich bin davon ausgegangen, dass das meine Firma ist. Ich bin kein Kaufmann, sondern Sozialpädagoge.“ Bernd V. habe auch nicht ausdrücklich danach gefragt, wem die Fahrzeuge gehören.

Insolvenzverwalter Marc d’Avoine verlangt die Rückgabe der Oldtimer. Die Entscheidung des Gerichtes ist noch völlig offen. Der Prozess wird fortgesetzt.