Verkehr in Düsseldorf Mehrheit für die Fahrradstraße
Düsseldorf · Die CDU wollte an der Limburgstraße lieber den parallel verlaufenden Karl-Ludwig-Resch-Weg ausbauen. Das lehnte Rot-Rot-Grün ab, da man die Verwaltung nicht vor den Kopf stoßen und Fuß- und Radverkehr streng trennen will.
Es sei ja keine Zwangsmaßnahme, sondern vielmehr eine gut gemeinte Idee gewesen, die dem Lückenschluss im Radwegenetz dienen sollte, erklärte Birgit Muéll, Leiterin der Abteilung Radverkehr im Amt für Verkehrsmanagement, zu Beginn der Sitzung der Bezirksvertretung 7. Gemeint ist natürlich die Limburgstraße, die im Rahmen einer neuen Radleitroute von Gerresheim bis Rath nach Vorstellung der Verwaltung zur Fahrradstraße werden könnte. Die CDU hatte nach Anregung von Anwohnern beantragt, genau das eben nicht zu machen und stattdessen den parallel verlaufenden Karl-Ludwig-Resch-Weg entsprechend auszubauen, dort würde das Nebeneinander von Fußgängern und Radfahrern doch bereits jetzt bestens funktionieren. „Und damit sollten wir nicht warten, sonst liegt bald der Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss auf dem Tisch und wir können nichts mehr ändern“, betonte Martin Klein (CDU).
Das sah Bezirksbürgermeisterin Maria Icking (Grüne) aber mal ganz anders: „Wir haben doch noch gar keine ausgefertigte Vorlage vorliegen. Jetzt so zu entscheiden, wäre wie ein Signal an die Verwaltung, dass sie von vorne anfangen kann.“ Für Elke Fobbe (SPD) funktioniere das von Klein beschriebene gute Nebeneinander eben überhaupt nicht: „Wir brauchen eine klare Trennung von Fuß- und Radverkehr. Wenn noch das Gymnasium am Heinzelmännchenweg hinzukommt, wird die Frequenz weiter zunehmen.“
CDU regt Verlegung
eines Spielplatzes an
Hanno Bremer (CDU) erinnerte daran, dass es hin und wieder auch nicht schaden kann, wenn man das macht, was die Bürger vor Ort wollen. Julian Deterding machte schließlich den Vorschlag (zur Güte), den Antrag „unter besonderer Berücksichtigung des Fußverkehrs und mit Kostenermittlung“ in einen Prüfauftrag umzuwandeln – was die CDU gerne aufnahm, doch es half nichts: Grüne, SPD und Linke hatten zwei Stimmen mehr als CDU/FDP.
Und dann war da ja noch die Sache mit dem Spielplatz an der Limburgstraße. Den wollte die CDU im Zuge der Maßnahme an die Altenbergstraße verlegen, da er aktuell ohnehin ziemlich heruntergekommen ist, zu nah an der Güterzugstrecke und im Sommer in der prallen Sonne liegt. Nun teilte die Stadt in der Sitzung dummerweise aber mit, dass im Rahmen des Masterplans Kinderspielplätze für die Sanierung von vier Spielplätzen insgesamt fast 800 000 Euro zur Verfügung stehen – unter anderem auch für den an der Limburgstraße. „Das Geld ist aber bestimmt nicht für eine Neuerrichtung an anderer Stelle gedacht, dafür würde der Anteil wohl auch kaum reichen“, mutmaßte Maria Icking. Und ob das mit dem reduzierten Lärmpegel an neuem Ort „Luftlinie zehn Meter weiter weg von der Bahn“ so richtig sei, zweifelte Julian Deterding an. Petra Müller-Gehl (Linke) fand die Idee wiederum ganz charmant, „denn mir liegt das Wohl der Kinder am Herzen, und wenn der neue Standort im Schatten liegt, macht das Sinn“. Genau das glaubt der Grüne Marco Huppertz nicht: „Die geplante neue Fläche hat genauso wenig Schatten wie die alte.“
Karsten Kunert (SPD) plädierte dafür, erst einmal zu eruieren, wie marode die Spielgeräte überhaupt sind, ob womöglich gar Gefahr für die Kinder in Verzug ist. Eine Verschiebung stand im Raum. Da der Ausschuss für öffentliche Einrichtungen aber am 26. Februar tagt und bis Anfang Februar eine Einschätzung der Bezirksvertreter haben will, die Bezirksvertretung 7 selbst zudem erst wieder am 27. Februar zusammenkommt, schien Eile geboten und die CDU drängte auf eine Entscheidung – abermals mit negativem Ausgang, wenn auch mit unterschiedlichem Abstimmungsverhalten: CDU und Linke waren für den Antrag, SPD/Grüne/FDP dagegen.
Und so bleibt der sanierungsbedürftige Spielplatz wohl, wo er ist, müssen sich die Anwohner der Limburgstraße wie auch die an der Gutenbergstraße langsam aber sicher mit der vielfach ungeliebten Fahrradstraße anfreunden.