Düsseldorf Linienbusse: Fahrgäste beklagen ruckartiges Anfahren

Gerade ältere Fahrgäste fühlen sich in den Bussen der Rheinbahn unsicher. Der Tenor: "Man muss aufpassen, dass man sich nicht wehtut."

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Düsseldorf. Seniorenberater Horst Grass ist oft mit dem Nahverkehr unterwegs und macht immer wieder solche Beobachtungen, wie er sie in einem Brief an die WZ schildert: „Die Senioren haben meistens noch keinen Sitzplatz gefunden, schon fahren Busse und Bahnen mit solch einer Power ab, dass die Älteren durch die Gegend „kegeln“ und sich und andere gefährden.“

Bei täglich mehr als 710 000 Passagieren in über 300 Schienenfahrzeugen und 400 Bussen der Rheinbahn sind das sicher keine Einzelfälle. Die WZ hat sich einmal unter Fahrgästen umgehört, welche Erfahrungen sie gemacht haben.

„Die Bahn durchfährt Kurven oft ziemlich schnell, so dass man sich leicht stoßen kann. Hingefallen bin ich zwar noch nie, jedoch muss man aufpassen, dass man sich nicht wehtut. Allerdings bin ich der Meinung, dass die vielen Baustellen in der Stadt erheblich dazu beitragen. Zum Beispiel an der Schadowstraße fährt die Bahn extrem ruckelig und kurvig“, sagt Daniela Schielek (Name geändert), Mutter eines kleinen Kindes.

Aber nicht nur Mütter haben Probleme mit der Fahrweise. „Wenn ich die öffentlichen Verkehrsmittel nutze, fahre ich mit dem Bus. Da muss man sich in den Kurven ganz schön festhalten“, weiß die 75-jährige Rentnerin Gertraud Zielasko aus Erfahrung.

Der Rheinbahn sind die Probleme durchaus bekannt. „Wir haben einige Beschwerden von Fahrgästen. Auch wenn unsere Fahrer um die Sicherheit der Gäste bemüht sind, ist es letzten Endes die Pflicht des Fahrgastes, sich einen sicheren Halt zu verschaffen“, sagt Rheinbahn-Sprecher Eckhard Lander.

Die Idee von Seniorenberater Horst Grass, dass die Fahrer an jeder Haltestelle 10 bis 15 Sekunden länger warten, bis sich alle Fahrgäste gesetzt haben, hält er nicht für realisierbar. „Die Fahrer haben den Fahrplan einzuhalten. Würde auf einer Strecke mit 30 bis 40 Haltestellen an jeder Haltestelle zehn Sekunden länger gehalten, würden die Fahrzeuge eine Verspätung ansammeln. Besonders bei großen Kreuzungen könnte aufgrund der zehn Sekunden eine Ampelphase verpasst werden.“ Die daraus resultierenden Verspätungen seien dann während der Fahrt nicht mehr einzuholen, sagt Eckhard Lander.

Zudem sollen die Anschlüsse gewährleistet sein, ein Punkt, der bei der Erstellung eines Fahrplans immer mit bedacht werden müsse. So soll nicht nur ein Anschluss zwischen den Fahrzeugen der Rheinbahn problemlos ablaufen, das gleiche gelte zum Beispiel auch für S-Bahnen.