15 Düsseldorfer für die Olympischen Spiele
Das „Stockheim Team London“ unterstützt Athleten wie Christian Süss.
Düsseldorf. Christian Süß hält lächelnd seinen Tischtennisschläger in der Hand — und das seit Mittwoch rund um die Uhr. Sein Konterfei ist wie das 14 anderer Sportler auf einer Straßenbahn im Düsseldorfer Stadtgebiet zu sehen. Sie gehören zum „Stockheim Team London“, ihr Ziel: die Fahrt zu den Olympischen Spielen 2012. Die SportAgentur Düsseldorf unterstützt die Athleten, damit möglichst viele von ihnen die Stadt in Großbritannien vertreten.
Im Moment ist Christian Süss allerdings nicht in olympischer Form: Der Tischtennisspieler humpelte bei der Präsentation der Straßenbahn am Mittwoch noch ein wenig — er wurde vor fünf Wochen wegen eines Knorpelschadens am Knie operiert. „Ich hoffe, dass ich bald wieder mit dem Muskelaufbau starten kann“, sagte Süss am Mittwoch. Normalerweise trainiert der Borussia-Spieler von neun bis 20 Uhr. Noch ist unklar, wann er wieder spielen kann.
Das ist besonders bitter, weil die Olympischen Spiele in einem Jahr stattfinden. Süss’ Kollege Timo Boll ist schon qualifiziert, genauso wie Dimitrij Ovtcharov. Über Süss’ Schicksal wird im Frühjahr 2012 entschieden. „Ein Platz ist noch frei“, sagt Süss. „Wenn ich wieder fit bin, habe ich ganz gute Chancen“, schätzt der Sportler, der 2008 in Peking mit der Mannschaft die Silbermedaille gewann. „Das wollen wir wieder erreichen.“
Christian Süss lebt seit zehn Jahren in Düsseldorf und fühlt sich in der Stadt heimisch. Er befürwortet das Engagement für das „Stockheim Team London“. „Ich als Profi kann von dem Sport leben, aber anderen Athleten hilft das ungemein“, sagt Süss. Zu dem Team gehören etwa die beiden erfolgversprechenden Athleten Levent Tuncat, 14-facher Deutscher Meister im Taekwondo, sowie der Ruderer Lukas Müller.
„Die Athleten werden in allen Lebenslagen unterstützt, damit sie den Kopf frei haben für den Sport“, sagt Christina Begale, Geschäftsführerin der SportAgentur. Das geht von der Hilfe bei Studienplatzwechseln bis zur finanziellen Hilfe für Ausrüstung oder Fahrtkosten. „Es bewegt sich im Rahmen eines Ausbildungsgehalts“, sagt Süss über die Höhe der monatlichen Förderung. Voraussetzung dafür ist, dass die Sportler für einen Düsseldorfer Verein starten. „Das ist bei einer Olympia-Teilnahme gute Werbung für die Stadt“, sagt Begale.
Christian Süss hofft, dass auch er für Düsseldorf werben kann. Im Moment ist er täglich drei Stunden in der Reha in Leverkusen. „Ansonsten hält mich mein kleiner Welpe auf Trab“, sagt der Sportler, der am Donnerstag seinen 26. Geburtstag feiert.