Bei 1,5 Metern pro Sekunde Gegenwind und nur 15 Grad waren die Bedingungen in Kassel nicht die besten. Carolyn Moll hatte sich überraschend für das Finale qualifiziert, denn die Düsseldorferin war nur als 14. der Meldeliste angereist.

Als Referenz brachte sie aber den Vizemeistertitel bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften (U 23) mit, den sie vor vier Wochen in Bremen gewonnen hatte. Jetzt in Kassel hatte sie sich in 11,88 Sekunden und der sechstschnellsten Zeit für den Endlauf qualifiziert.

„Ich bin sehr gut vom Start weg gekommen“, sagte Moll nach dem Finale. „Ich habe dann aber nicht mehr kontern können, als Leena Günther mich überholt hat. Ich darf nicht nachlassen, wenn es aufs Ziel zugeht“, so die Medizintechnik-Studentin, die trotzdem zufrieden war.

Jetzt geht es für sie 14 Tage in den Urlaub „mit meinem Freund an die Mecklenburgische Seenplatte, danach werde ich noch mal richtig trainieren“. Ihr Trainer Frank Dukat will noch erreichen, dass sich Carolyn Moll in der Deutschen Bestenliste (Rang 18) verbessert. „Wir werden uns Ende August noch ein schnelles Rennen suchen“, sagte Dukat. „Bisher musste Caro ständig in dieser Saison bei schlechten Witterungsbedingungen auch noch gegen heftigen Wind laufen.“

Dukat glaubt, dass sein Schützling eine 100-Meter-Zeit von 11,55 bis 11,60 Sekunden erreichen kann, die dann olympia- verdächtig wäre. „Über die Olympischen Spiele denke ich noch nicht nach“, sagte Carolyn Moll. „Aber ich werde alles dafür tun, dass ich im nächsten Jahr in London dabei sein kann.“ B.F.