Baum: Ich möchte mir viel von Timo und den anderen abschauen
Im Doppel kann der 23-Jährige eine wichtige Option sein.
Düsseldorf. Beinahe wäre Borussia-Manager Andreas Preuß hinter Patrick Baum auch so lange hergerannt wie damals hinter Timo Boll. Den heutigen Spitzenspieler und Zweiten der Tischtennis-Weltrangliste hatte "Enno" Preuß schon als 16-Jährigen an den Staufenplatz holen wollen, drei konkrete Anfragen schlug Boll aus. Erst acht Jahre später kam er nach Düsseldorf - wegen der guten Trainingsbedingungen und weil seinem Heimatverein TTV Gönnern das Geld ausging.
Bei Baum dauerte es zu Preuß’ Glück nicht so lange. In den vergangenen beiden Jahren war der Jugend-Weltmeister von 2005 erstmals im Gespräch, vor der abgelaufenen Saison hatte er selbst schon kommen wollen. "Doch da war der Kader der Borussia voll", sagt der 23-Jährige.
Baum ging daraufhin zum TTC Grenzau, spielte dort an der zweiten Setzposition eine 13:15-Bilanz im Einzel und eine 0:2-Bilanz im Doppel. Letzteres soll sich bei der Borussia mindestens verbessern, denn als einer von zwei Linkshändern im Borussia-Team ist er heißer Kandidat für eine Doppel-Paarung und könnte alleine damit immens wichtig für den Teamerfolg werden.
"Dafür sind wir gut aufgestellt, es gibt viele denkbare Kombinationen", sagt Borussia-Trainer Danny Heister. Denn in der Deutschen Tischtennis-Liga wird bei 2:2 nach vier Einzeln ein Doppel zur Entscheidung ausgetragen. "Bisher haben wir noch nicht darüber gesprochen, aber es ist eine gute Option", sagt Baum, der 2008 und 2010 mit Dimitrij Ovtcharov Deutscher Meister in dieser Disziplin wurde.
Der Neu-Borusse hat nicht nur die Schlägerhand mit seinem neuen Mannschaftskollegen Boll gemeinsam. Baum kommt wie Boll aus der hessischen Talentschmiede Höchst (Odenwald). Der gebürtige Wormser spielte mit Deutschlands Nummer eins bereits beim TTV Gönnern in einem Team, gewann dort mit ihm 2005 und 2006 den Champions-League-Titel.
Über Frickenhausen und Grenzau fand der Fan von Fußball-Bundesligist Mainz 05 letztlich auch den Weg nach Düsseldorf. "Ich bin sehr gerne gewechselt, will hier noch regelmäßiger im Tischtennis-Zentrum trainieren und beziehe auch eine eigene Wohnung in der Nähe."
Baum möchte sich in der Weltrangliste wieder unter die besten 30 kämpfen. Derzeit ist er zwischen 40 und 50 gestrandet. Baum: "Ich werde mein bestes geben, gute Leistungen bringen und möchte mir viel von Timo und den anderen abschauen."