Fortuna Düsseldorf Bei der Fortuna "gibt es nichts schön zu reden"
Fortuna unterliegt nach einem peinlichen Auftritt Drittligist Preußen Münster mit 0:2.
Düsseldorf. Aus Unmut wurde Sarkasmus, und das Staunen wich dem ungläubigen Lachen. Selten ist einer Mannschaft von Fortuna Düsseldorf in einem Test gegen einen unterklassigen Gegner so viel schief gegangen. Das 0:2 gegen Drittligist Preußen Münster war peinlich und offenbarte alle Schwächen gesammelt in einem Spiel, die die Fans der Fortuna im Jahr 2015 beklagen mussten.
Symptomatisch war die Szene in der 71. Minute, als Joel Pohjanpalo den Ball elf Meter vor dem Tor vor den Füßen hatte, der Torhüter der Gäste keine Eingriffsmöglichkeit mehr hatte, und der Finne nur den Pfosten trifft. Vielleicht noch schlimmer ist die Feststellung, dass der Zweitligist in der ersten Hälfte nur zweimal halbwegs gefährlich vor das Tor der soliden, aber keineswegs überragenden Gäste kam. Und in der zweiten Hälfte spricht die Einschätzung Bände, dass der spielerisch nicht gerade besonders begabte Mike van Duinen mit seinem Kampfgeist als Einziger wirklich versuchte, sich gegen die Niederlage zu stemmen.
„Letztendlich möchte man als Trainer so ein Spiel von seiner Mannschaft nicht sehen“, sagte Marco Kurz, der seine Spieler unmittelbar nach dem Schlusspfiff am Flinger Broich in der Kabine versammelt und ihnen ins Gewissen geredet hatte. „Über die 90 Minuten waren wir sehr schwach und haben uns den Schneid abkaufen lassen. Ja, es kann der richtige Moment gewesen sein, um daraus endlich zu lernen.“
Es gebe keine Erklärung, auch wenn Spieler auf anderen Positionen ausprobiert wurden. „Ich darf mich auf dem Platz wehren, darf auch Duelle annehmen und Laufwege machen“, sagte Kurz. „Als Fortuna kann man sich auch in einem Vorbereitungsspiel nicht so gehen lassen.“ Es gebe nichts schön zu reden. Und es sei nicht der Zeitpunkt, etwas in Sachen Verstärkungen zu fordern. Laut Kurz war es vor allem ein Problem der Einstellung. In der Hinsicht habe sich ja nichts gegenüber dem Saisonbeginn geändert. „Die Mannschaft muss lernen, mit Drucksituationen besser zurechtzukommen“, sagte Kurz.