Böhm holt zwei Titel im Vorüberlaufen

In Leverkusen zeigte die Sprinterin ihre Klasse auch ohne Zweikampf mit Lückenkemper.

Foto: Bernward Franke

Am vergangenen Donnerstag Abend war Djamila Böhm (ART) bei der Ehrung der Düsseldorfer Sportler des Jahres mal im festlichen schwarzen Kleidchen zu bewundern. Am Samstag dann wieder im Lauf-Outfit auf dem Hallenrund der Leverkusener Leichtathletikhalle. Auf ihrem Weg zu der erhofften Teilnahme an den Europameisterschaften in Berlin im August kommt sie immer schneller vorwärts. Sie umstürmte das Hallenrund zum Erstaunen der Zuschauer am Samstag gleich zweimal so schnell wie nie zuvor und gewann gleich zwei Nordrhein-Meistertitel. Zuerst über 400 Meter in 53,91 Sekunden und drei Stunden später auch noch über 200 Meter in 24,15 Sekunden. Der Zweikampf mit Gina Lückemkemper fiel allerdings aus, weil die Leverkusenerin nicht startete.

„Ich freue mich sehr“, lautete ihr erster Kommentar, kritisch begleitet von ihrem Trainer Sevn Timmermann, der „grundsätzlich mit den Ergebnissen zufrieden war“, aber auch noch Stellschrauben für die nächsten Wettkämpfe (NRW-Meisterschaften/3. Februar, PSD-Bank-Meeting/6. Februar) gefunden hat. „Wir werden versuchen, dass es über 200 Meter noch unter 24 Sekunden geht, über 400 Meter noch näher an die 53-Sekunden-Grenze heran,“ erklärte Timmermann.

Beim 400-Meter-Lauf auf der 200-Meter langen Hallenbahn kann man mit vier engen Kurven gegenüber den Freiluft-Rennen eine gute Sekunde abziehen kann — dann sind für Djamila die 56,50 Sekunden über 400 Meter Hürden (EM-Norm/bisherige Bestzeit 56,91 Sekunden) im Bereich des sehr Wahrscheinlichen.

„Ich muss gesund bleiben und weiter so trainieren wie zuletzt“, sagte Böhm und ist realistisch genug, um zu erkennen, dass sich der enorme Trainingsaufwand (14-tägiges Trainingslager auf Madeira) und viele Einheiten in Düsseldorf bisher gelohnt hat.

Insgesamt gab es am Tag eins für Düsseldorfs Athleten fünfmal Gold: Annkathrin Hoven (Hochsprung der U 18 mit 1,67 m), Aimo Warnt (Dreisprung der U 20 mit 13,90 m) und Jule Domat (Stabhochsprung der U 18 mit 3,40 m) gewannen. Beim Hochsprung der U 18 waren am Ende ab der Höhe von 1,67 Meter nur noch vier ART-Siebenkämpferinnen in Annkathrin Hoven, Daniela Kreft, Karla Gruss und Kaja Bins aus der Gruppe von ART-Trainer Ralf Jaros dabei — und boten eine tolle Schau.