Böhm saust über 400 Meter an Bronze vorbei
Bei den Hallen-Meisterschaften starteten diesmal nur zwei Düsseldorferinnen.
Nur zwei Düsseldorfer Leichtathletinnen waren in diesem Jahr bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund am Start. Jessie Maduka gewann (wie berichtet) beim Dreisprung mit 13,81 Meter Silber, Djamila Böhm sauste am zweiten Tag im Finale über 400 Meter in 55,08 Sekunden an Bronze vorbei. Die 23-Jährige hatte am Vortag noch ihren Vorlauf in 54,79 Sekunden locker gewonnen und die drittschnellste Zeit erreicht.
„Am Sonntag ist sie dann mit Halsschmerzen und verstopfter Nase aufgewacht,“ sagte ihr Trainer Sven Timmermann. „Aber sie wollte trotz Erkältung unbedingt auch im Finale laufen.“ Dort legte sie ein Höllen-Tempo vor, lief hinter der Mannheimer Meisterin Nadine Gonska (52,83 Sekunden) und musste diesem dann 50 Meter vor dem Ziel Tribut zolllen, als noch zwei Konkurrentinnen an ihr vorbeiliefen, und die ART-Athletin bei der Medaillen-Verteilung leer ausging. „Natürlich bin ich sehr enttäuscht, jetzt kuriere ich mich zwei Tage lang aus, und ab Mittwoch nehme ich das Training für den Sommer in Angriff,“ erklärte sie. Ihr Ziel ist die Teilnahme im August bei der EM in Berlin über 400 Meter Hürden und die Titelverteidigung bei den Deutschen Meisterschaften.
Ein gutes Stück weiter ist dagegen Jessie Maduka gekommen. Die 21-jährige Psychologie-Studentin der Universität Los Angeles (UCLA) hatte die Tortur auf sich genommen, mal eben die 20-stündige Anreise nach Dortmund auf sich zu nehmen. Trotz Jetlag war von Müdigkeit bei Jessie kaum was zu sehen, sie legte eine glänzende Serie hin, dessen weitester Sprung bei 13,81 Meter endete und dabei am Absprungbalken es noch 15 Zentimeter Reserve gab. Der Lohn der weiten Reise und aller Anstrengungen war für die ART-Starterin Silber und die Gewissheit, dass die EM-Norm für Berlin im August von 13,90 Meter nun für sie machbar ist.
ART-Trainer Ralf Jaros kommentierte den Erfolg sehr nüchtern: „Wir sind zufrieden.“ Besonderes Lob kam von Düsseldorfs Sport-OB Peter Kluth: „Gut gemacht, Silber mit Bestleistung und die Annäherung an die 14 Meter. Das kann sich sehen lassen.“
Mit einer vierfachen „Silber-Sammlung“ kam die 16-jährige Daniela Kreft (ART) von den österreichischen Hallen-Meisterschaften aus Linz zurück. Die Kandidatin für die U 18-EM im Siebenkampf sprang 5,53 Meter weit, lief die 200 Meter in 25,23 Sekunden und die 60 Meter Hürden in 8,69 Sekunden. Silber Nummer vier gab es für sie als Startläuferin der Linzer Frauen-Staffel über 4 x 200 Meter.