Boll kann wieder Gas geben

tischtennis Der Spitzenspieler der Borussia hat die Verletzungsprobleme vor dem heutigen Halbfinal-Rückspiel in Charleroi im Griff.

Mehr als die halbe Miete ist für die Borussia auch im Halbfinale gegen RV Charleroi schon wieder vorzeitig eingefahren. Ähnlich wie im Viertelfinale der Champions League. Doch diesmal ist etwas anders als nach dem 3:0 gegen Granada: Timo Boll, die „Lebensversicherung“ des deutschen Tischtennis-Rekordmeisters, ist angeschlagen und drohte vor dem heutigen Rückspiel in Belgien sogar auszufallen. Doch das ist offenbar vom Tisch. „Der Arzt hat eine Lösung gefunden, die gut wirkt. Ich befinde mich auf dem Weg der Besserung. Ich soll mich voll belasten und muss nicht auf die Bremse treten“, sagt Borussias Spitzenspieler. Trainer Dirk Wagner rechnet fest mit ihm: „Timo wird rechtzeitig fit.“

Boll hatte seine Vorbereitungen auf die Individual-Weltmeisterschaften im japanischen Yokohama (28. April bis 5. Mai) kurzzeitig unterbrechen müssen. Beim 28-jährigen Europameister traten erneut Schmerzen an der Lendenwirbelsäule auf. Deshalb hatte er am vergangenen Sonntag kurzfristig entschieden, im Hinspiel gegen Charleroi an den Tisch zu gehen – allerdings nur an Position drei, wo er Ex-Europameister Jean-Michel Saive klar in drei Sätzen besiegte und somit das 3:0 der Borussia sicherstellte.

Wie gegen Granada brauchen die Düsseldorfer heute Abend im Halbfinal-Rückspiel nur vier Sätze für sich zu entscheiden. Oder eben ein Spiel. Und das könnte wie gegen Granada auch Boll an Position drei erledigen, wo er allerdings maximal ein Einzel absolvieren würde.

Borussia-Manager Andreas Preuß will noch nichts zur Aufstellung sagen: „Die Entscheidung fällt erst in Charleroi. So oder so haben wir eine starke Mannschaft und sind heiß auf das Finale.“ Zumal auch die belgischen Verantwortlichen angesichts der Demontage im Hinspiel eher pessimistisch sind und angeblich nur auf ein Wunder hoffen.

Vielleicht braucht Borussia aber vor den erwarteten 4000 Zuschauern die „Lebensversicherung“ Boll auch gar nicht wie im Rückspiel gegen Granada. Da erzitterten sich Christian Süß und Dimitrij Ovtcharov bei ihren jeweiligen Niederlagen drei Sätze, ehe Boll sie erlöste. Diesmal scheinen seine Kollegen in der Form zu sein, um alles frühzeitig klarmachen zu können.